Deutsche Tageszeitung - Abkommen zwischen USA und China im Handelsstreit womöglich noch im März

Abkommen zwischen USA und China im Handelsstreit womöglich noch im März


Abkommen zwischen USA und China im Handelsstreit womöglich noch im März
Abkommen zwischen USA und China im Handelsstreit womöglich noch im März / Foto: ©

Im Handelskonflikt zwischen den USA und China könnte noch in diesem Monat ein Abkommen unterzeichnet werden. Wie das "Wall Street Journal" berichtete, gab es bei den Verhandlungen beider Länder zuletzt deutliche Fortschritte; ein Vertrag könnte schon Ende März bei einem Treffen von US-Präsident Donald Trump und seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping besiegelt werden. Die Börsen in Asien und Europa reagierten mit Kurszuwächsen.

Textgröße ändern:

Ein Abkommen zwischen den USA und China nehme zunehmend Form an, berichtete die Zeitung am Sonntag unter Berufung auf ungenannte Quellen in beiden Ländern. So sei Peking unter anderem bereit, Importzölle zu senken und andere Beschränkungen bei US-Agrargütern, Autos und Chemieprodukten aufzuheben. Die Volksrepublik habe zudem zu erkennen gegeben, künftig mehr US-Produkte zu importieren.

Auch Washington sei zu Konzessionen bereit und könnte die im vergangenen Jahr auf chinesische Produkte verhängten Strafzölle wieder aufheben, berichtete das "Wall Street Journal". Allerdings gebe es weiterhin bestehende Hindernisse. Womöglich werde das Abkommen in beiden Ländern zu der Kritik führen, zu viele Zugeständnisse gemacht zu haben.

Die beiden größten Volkswirtschaften der Welt stecken seit rund einem Jahr in einem Handelskonflikt und überzogen sich seitdem mit Strafzöllen auf Waren in einem Gesamtwert von mehr als 360 Milliarden Dollar. Trump ist das US-Handelsdefizit mit China ein Dorn im Auge, er beschuldigt Peking unfairer Praktiken.

Die Börsen reagierten erleichtert auf den Bericht. In Tokio schloss der Handelsplatz ein Prozent im Plus, in Hongkong waren es 0,5 Prozent und in Shanghai 1,1 Prozent. Auch die Börsen in Frankfurt am Main, London und Paris öffneten am Montag leicht im Plus.

Kritik gibt es aus Europa und den USA auch immer wieder an Restriktionen gegenüber ausländischen Investoren. Dazu versprach die chinesische Regierung ein neues Gesetz, das Investitionen erleichtern soll. Es soll in der kommenden Woche dem Parlament in Peking vorgelegt werden. Danach sollen ausländische Firmen nicht mehr zur Weitergabe von technologischem Knowhow an ihre chinesischen Partner gezwungen werden.

Chinesische und ausländische Investitionen würden künftig gleich behandelt, versprach der Sprecher des Nationalen Volkskongresses, Zhang Yesui, am Montag. Allerdings gebe es eine schwarze Liste mit Ausnahmen oder besonderen Genehmigungsprozessen - auf dieser stehen derzeit noch Sektoren wie die Landwirtschaft und der Bergbau.

Die US-Handelskammer in China begrüßte das geplante Gesetz kürzlich grundsätzlich, erklärte aber, zunächst die konkreten Details abwarten zu wollen. Die EU-Handelskammer äußerte sich skeptisch und mutmaßte, das Gesetz sei rasch fertiggestellt worden, um die USA im Handelsstreit milde zu stimmen. Viele Angaben darin seien noch zu vage.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

UN-Naturschutzgipfel einigt sich auf ein Gremium zur Vertretung indigener Völker

Bei der weltweit größten Naturschutzkonferenz im kolumbianischen Cali haben sich die Teilnehmer auf die Gründung eines Gremiums geeinigt, das die Interessen der indigenen Völker im Rahmen der UN-Konvention über die biologische Vielfalt vertritt. Die 196 Teilnehmerstaaten einigten sich am Freitag auf ein "ergänzendes Gremium", das sich den "Angelegenheiten, die für indigene Völker und lokale Gemeinschaften von Bedeutung sind", widmen soll. Es war der erste große Durchbruch bei der seit fast zwei Wochen andauernden COP16, bei der die Teilnehmer nach wie vor nach einer Lösung für die Finanzierung des Naturschutzes suchen.

Dämpfer vom US-Arbeitsmarkt kurz vor der Präsidentschaftswahl

Ein Dämpfer vom Arbeitsmarkt wenige Tage vor der US-Präsidentschaftswahl: Infolge von zwei Hurrikans und Streiks hat sich der Arbeitsmarkt in den USA im Oktober erheblich schlechter entwickelt als von Analysten erwartet. Wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte, wurden im Oktober nur 12.000 neue Jobs geschaffen, während Analysten mit 110.000 neuen Stellen gerechnet hatten.

Streit um Haushalt und Wirtschaft: Debatte um Zukunft der "Ampel"

Angesichts weit auseinander liegender Positionen in der Wirtschafts- und Haushaltspolitik nimmt die Debatte über die Zukunft der Ampel-Koalition an Fahrt auf. Kanzler-Sprecher Steffen Hebestreit betonte am Freitag zwar, er habe "nicht den Eindruck, dass irgendwer dabei ist, sich in die Büsche zu schlagen". Mehrere FDP-Vertreter bekräftigten jedoch, für sie hänge der Verbleib im Regierungsbündnis von den Entscheidungen der kommenden Wochen ab.

IG Metall will im Tarifstreit am 11. November "Lösungsversuch starten"

Im Tarifstreit in der Metall- und Elektroindustrie stehen die Zeichen auf Kompromissbereitschaft: Die IG Metall erklärte am Freitag, sie wolle in der vierten Verhandlungsrunde am 11. November einen "Lösungsversuch" starten. Die Gewerkschaftsspitze habe die IG-Metall-Bezirke Küste und Bayern beauftragt, zusammen mit den Arbeitgebern "eine Lösung zu finden", teilte Gewerkschaftschefin Christiane Benner mit. "Die Intensität und Ernsthaftigkeit der Gespräche in Nord und Süd bewerten wir positiv."

Textgröße ändern: