Uber-Konkurrent Lyft macht ersten offiziellen Schritt für Börsengang
Der US-Fahrdienstvermittler Lyft hat den ersten offiziellen Schritt hin zu seinem geplanten Börsengang getan. Das Unternehmen reichte nach eigenen Angaben am Freitag erforderliche Dokumente bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC ein. Lyft kam damit seinem Konkurrenten Uber zuvor, der ebenfalls für dieses Jahr sein Börsendebüt plant.
In den Unterlagen teilte Lyft mit, dass es mit dem Börsengang nach einer sehr vorläufigen Schätzung rund hundert Millionen Dollar (88 Millionen Euro) einzunehmen hofft. Die Firma machte aber noch keine Angaben dazu, wieviele Aktien es ausgeben will und in welcher Spannbreite der Ausgabepreis liegen soll. Auch ein Datum für den Börsengang wurde noch nicht genannt.
Die Dokumente gewähren der Öffentlichkeit einen ersten Einblick in die Finanzverhältnisse des 2012 gegründeten Tech-Unternehmens aus San Francisco. Demnach erzielte Lyft im vergangenen Jahr einen Umsatz von 2,2 Milliarden Dollar, machte dabei aber einen Verlust von 911 Millionen Dollar.
Obwohl Lyft weiterhin rote Zahlen schreibt, wurde der Wert der Firma bei einer jüngsten Investitionsrunde auf 15 Milliarden Dollar geschätzt. Laut einigen Medienberichten strebt der Fahrdienstanbieter aber einen Wert von mehr als 20 Milliarden Dollar an.
Die Firma ist in der Kategorie der sogenannten Startups mit einem Marktwert von mehr als einer Milliarde Dollar - die als "Einhörner" bezeichnet werden - eines der größten. Lyft liegt mit seiner Bewertung aber deutlich unter der von Uber. Der Marktwert des Konkurrenten war laut US-Medienberichten zuletzt auf bis zu 120 Milliarden Dollar geschätzt worden.
Im Gegensatz zu Uber ist Lyft bislang nur in den USA und Kanada im Geschäft. Das Geld aus dem Börsengang könnte das Unternehmen für seine Expansion nutzen.
Der Service von Lyft funktioniert nach demselben Prinzip wie bei Uber: Über eine App auf dem Smartphone werden Kunden mit Fahrern verbunden, die sie abholen und zum gewünschten Ziel bringen. Die Fahrer sind keine Beschäftigten des Unternehmens, sondern gehen lediglich eine Partnerschaft mit der Firma ein. Die Bezahlung für die Fahrt erfolgt in der Regel automatisch über die App.
(M.Dorokhin--DTZ)