Firmenchefs und Politiker drängen Amazon zum Überdenken der Pläne für New York
Zahlreiche Unternehmer und Politiker aus New York haben Amazon-Chef Jeff Bezos dazu gedrängt, die Entscheidung gegen ein neues Hauptquartier in der US-Metropole noch einmal zu überdenken. Rund 80 Unterzeichner eines offenen Briefes, den die "New York Times" in ihrer Freitagsausgabe drucken wollte, sicherten dem Onlineriesen dabei ihre Unterstützung zu. Vertreten waren etwa die Chefs von Goldman Sachs, SAP und der Airline JetBlue sowie Kongressabgeordnete und Kirchenvertreter.
"Wir alle hoffen, dass Sie Ihre Entscheidung überdenken und sich uns bei der Gestaltung der aufregenden Zukunft von New York anschließen", heißt es in dem offenen Brief. Amazon hatte Mitte Februar nach heftigen Protesten von Lokalpolitikern und Anwohnern seine Pläne für ein neues Hauptquartier in New York gestrichen. Ursprünglich wollte der Konzern dort zunächst 25.000 neue Jobs und womöglich tausende weitere bis 2034 schaffen - im Gegenzug für Subventionen seitens des Bundesstaats und der Stadt.
Die Pläne wurden vom New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio und dem Gouverneur des Bundesstaats, Andrew Cuomo, unterstützt. Andere örtliche Politiker sowie Gemeindeaktivisten erhoben jedoch heftigen Protest. Sie kritisierten die geplanten massiven Subventionen und befürchteten eine Verschärfung der Wohnraumknappheit und des Mietenanstiegs. Amazon gab schließlich nach, an seinem zweiten geplanten neuen Hauptquartier in Arlington nahe der Hauptstadt Washington will der Konzern aber festhalten.
In dem offenen Brief hieß es nun, eine "deutliche Mehrheit der New Yorker" unterstütze die Pläne einer Amazon-Zentrale in ihrer Stadt. Sie seien daher "enttäuscht" von Bezos’ Entscheidung gewesen, sie nicht weiterzuverfolgen. Der Zeitung zufolge befindet sich Gouverneur Cuomo in Gesprächen mit Amazon, um den Konzern doch noch zu überzeugen. Amazon selbst äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem offenen Brief.
(M.Dorokhin--DTZ)