Deutsche Tageszeitung - Drei deutsche Familienunternehmen unter den zehn umsatzstärksten weltweit

Drei deutsche Familienunternehmen unter den zehn umsatzstärksten weltweit


Drei deutsche Familienunternehmen unter den zehn umsatzstärksten weltweit
Drei deutsche Familienunternehmen unter den zehn umsatzstärksten weltweit / Foto: ©

Volkswagen, die Schwarz-Gruppe mit Lidl und Kaufland sowie BMW: Diese drei deutschen Familienunternehmen gehören zu den zehn umsatzstärksten weltweit. Insgesamt gehören 119 inhaberkontrollierte Unternehmen in Deutschland zu den 750 umsatzstärksten Familienunternehmen der Welt, wie die Beratungsgesellschaft PwC und die britische Online-Plattform Family Capital ermittelten. Deutschland erreicht mit dieser Zahl Platz zwei nach den USA - auch beim Gesamtumsatz: Er beträgt hierzulande 1,14 Billionen Euro.

Textgröße ändern:

Hinter Volkswagen stehen die Familien Piëch und Porsche, die Schwarz-Gruppe gehört Dieter Schwarz. Größte Anteilseigner von BMW sind Susanne Klatten und Stefan Quandt aus der Familie Quandt. Sie alle gehören zu den reichsten Familien in Deutschland.

Die Familienunternehmen beschäftigten hierzulande laut PwC rund 4,1 Millionen Menschen, knapp 35.000 sind es im Schnitt pro Unternehmen. "Das Ranking zeigt eindrucksvoll, wie wichtig Familienunternehmen für die hiesige Wirtschaft sind", erklärte Uwe Rittmann von PwC. Ihr Erfolgsrezept liege darin, dass sie global erfolgreich und lokal verwurzelt seien. "Viele von ihnen beweisen seit Jahrzehnten, dass sie in der Lage sind, sich immer wieder zu erneuern, um ihr Unternehmen zu erhalten."

Im Durchschnitt sind die Familienunternehmen knapp 105 Jahre alt. Die beiden ältesten sind laut dem Ranking der Pharmahersteller Merck und das Beteiligungsunternehmen Franz Haniel & Cie, das etwa am Handelskonzern Metro beteiligt ist. Die jüngsten sind der Pharmahändler Phoenix und der Dienstleistungskonzern Aveco, beide 1994 gegründet.

Die meisten deutschen Familienunternehmen - 72 von 119 - sind inhabergeführt. Weniger als die Hälfte, nämlich 47 Prozent, führt ein familienfremder Manager, wie PwC mitteilte. Und nur 20 dieser Unternehmen sind an der Börse notiert, also rund 17 Prozent. Das ist in anderen Ländern ganz anders: Im Schnitt sind laut PwC mehr als die Hälfte der Familienunternehmen an der Börse.

"Viele Familienunternehmer haben einen tief verwurzelten Wunsch nach Unabhängigkeit. Sie wollen sich nicht vom Kapitalmarkt treiben lassen, dem sie wegen seiner Volatilität und Abhängigkeit von politischen Entwicklungen oft mit Misstrauen begegnen", erläuterte PwC-Experte Rittmann. Der Erfolg der deutschen Familienunternehmen beweise, dass dieser Weg nicht unbedingt der schlechteste sei.

Mit 171 Familienunternehmen stehen die USA auf Platz eins des Rankings, auf Platz drei steht China mit 41 solcher Unternehmen. In Europa folgen hinter Deutschland Frankreich mit 35 Familienunternehmen und Spanien mit 27.

Den ersten Platz der umsatzstärksten Familienunternehmen der Welt hält die US-Supermarktkette Walmart inne, auf Rang drei folgt die Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway des Milliardärs Warren Buffett. Auf Platz fünf steht Ford, auf acht das Lebens- und Futtermittelunternehmen Cargill, auf dem zehnten Platz der Mischkonzern der Brüder Charles und David Koch. Nur zwei Unternehmen kommen nicht aus den USA oder Deutschland: Die Holding Exor NV der Agnelli-Familie aus Italien auf Rang vier und Tata Sons aus Indien auf Rang neun.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Dämpfer vom US-Arbeitsmarkt kurz vor der Präsidentschaftswahl

Ein Dämpfer vom Arbeitsmarkt wenige Tage vor der US-Präsidentschaftswahl: Infolge von zwei Hurrikans und Streiks hat sich der Arbeitsmarkt in den USA im Oktober erheblich schlechter entwickelt als von Analysten erwartet. Wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte, wurden im Oktober nur 12.000 neue Jobs geschaffen, während Analysten mit 110.000 neuen Stellen gerechnet hatten.

Streit um Haushalt und Wirtschaft: Debatte um Zukunft der "Ampel"

Angesichts weit auseinander liegender Positionen in der Wirtschafts- und Haushaltspolitik nimmt die Debatte über die Zukunft der Ampel-Koalition an Fahrt auf. Kanzler-Sprecher Steffen Hebestreit betonte am Freitag zwar, er habe "nicht den Eindruck, dass irgendwer dabei ist, sich in die Büsche zu schlagen". Mehrere FDP-Vertreter bekräftigten jedoch, für sie hänge der Verbleib im Regierungsbündnis von den Entscheidungen der kommenden Wochen ab.

IG Metall will im Tarifstreit am 11. November "Lösungsversuch starten"

Im Tarifstreit in der Metall- und Elektroindustrie stehen die Zeichen auf Kompromissbereitschaft: Die IG Metall erklärte am Freitag, sie wolle in der vierten Verhandlungsrunde am 11. November einen "Lösungsversuch" starten. Die Gewerkschaftsspitze habe die IG-Metall-Bezirke Küste und Bayern beauftragt, zusammen mit den Arbeitgebern "eine Lösung zu finden", teilte Gewerkschaftschefin Christiane Benner mit. "Die Intensität und Ernsthaftigkeit der Gespräche in Nord und Süd bewerten wir positiv."

Französische Ministerin will in China Strafzölle auf Cognac noch abwenden

Im Handelsstreit zwischen der EU und China will die französische Außenhandelsministerin Sophie Primas in den kommenden Tagen in Shanghai versuchen, die angekündigten Strafzölle auf Cognac doch noch abzuwenden. Von Sonntag bis Mittwoch wolle Primas die Gelegenheit nutzen, "mit Nachdruck" den Widerstand Frankreichs gegen die "willkürlich" auferlegten Zusatzzölle deutlich zu machen, hieß es am Freitag aus Diplomatenkreisen in Peking. Die Zölle seien "eindeutig politisch motiviert".

Textgröße ändern: