Deutsche Tageszeitung - Siemens erzielt Rekordgewinn und warnt vor Spannungen durch Handelskonflikt

Siemens erzielt Rekordgewinn und warnt vor Spannungen durch Handelskonflikt


Siemens erzielt Rekordgewinn und warnt vor Spannungen durch Handelskonflikt
Siemens erzielt Rekordgewinn und warnt vor Spannungen durch Handelskonflikt / Foto: © AFP/Archiv

Der Industriekonzern Siemens hat für sein abgelaufenes Geschäftsjahr einen Rekord-Nettogewinn gemeldet, gleichzeitig aber vor Belastungen durch globale Handelskonflikte gewarnt. Das Unternehmen in München erzielte zwischen Oktober 2023 und September 2024 einen Nettogewinn von neun Milliarden Euro - ein Anstieg um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie Siemens am Donnerstag mitteilte. Den Umsatz steigerte der Konzern währungs- und portfoliobereinigt um drei Prozent auf 75,9 Milliarden Euro.

Textgröße ändern:

Der Auftragseingang indes sank von 89,4 Milliarden Euro im Vorjahr auf 84,1 Milliarden Euro, wie Siemens weiter mitteilte. Gut lief es in den Bereichen Elektrifizierung, Mobilität und industriellen Software-Angeboten, "wohingegen unser Automatisierungsgeschäft herausfordernd blieb", erklärte der Vorstandsvorsitzende, Roland Busch.

Der Umsätze dieser Sparte lagen mit acht Prozent und 18,5 Milliarden Euro deutlich unter dem Vorjahresniveau. Siemens führte das auf die "schwache weltweite Nachfrage nach Industriegütern" zurück. Für das kommende Jahr erwartet der Konzern hier einen Umsatzrückgang von bis zu sechs Prozent.

Insgesamt geht Siemens jedoch von einem Umsatzwachstum zwischen drei und sieben Prozent aus und rechnet mit einem "moderaten gesamtwirtschaftlichen Wachstum". Gedämpft werden die Erwartungen durch "anhaltende geopolitische Unsicherheiten, einschließlich Handelskonflikten", aber auch Herausforderungen für den Fertigungssektor "aufgrund von Überkapazitäten und schwacher Verbrauchernachfrage".

Das Geschäftsjahr von Siemens endete Ende September. Das letzte Quartal schloss der Konzern mit einem Umsatz von 20,8 Milliarden Euro ab, einem Plus von währungsbereinigt zwei Prozent. Der Auftragseingang stieg auf 22,9 Milliarden Euro und damit um zehn Prozent.

(L.Barsayjeva--DTZ)

Empfohlen

Union kündigt Widerstand gegen Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs an

Die Union hat entschiedenen Widerstand gegen eine Initiative zur Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs angekündigt. "Als CDU/CSU-Bundestagsfraktion werden wir uns mit aller Kraft dagegen wehren", sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dorothee Bär am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Sie kritisierte, dass vor den Neuwahlen im Februar "auf den letzten Drücker und zu so einer ethisch-moralisch hochkomplexen Entscheidung über die Beendigung menschlichen Lebens Fakten geschaffen werden sollen".

Betreiber: Gasspeicher fast vollständig befüllt

Die Gasspeicher in Deutschland sind nach Einschätzung der Betreiber ausreichend gefüllt. Eine Gasmangellage drohe nur bei extremer Kälte, nicht aber bei "normalen" oder "warmen" Temperaturen, wie die Initiative Energien Speichern (Ines) am Donnerstag mitteilte. Allerdings beschäftigt demnach die erneute Befüllung im Sommer des kommenden Jahres die Branche.

Metall- und Elektrobranche in Nordrhein-Westfalen übernimmt Pilot-Tarifabschluss

Die IG Metall und die Metallindustrie in Nordrhein-Westfalen haben sich auf die Übernahme des Anfang der Woche ausgehandelten Pilot-Tarifabschlusses geeinigt. Damit erhalten die 700.000 Beschäftigten der Branche ab 1. April 2025 in zwei Stufen insgesamt 5,1 Prozent mehr Lohn, wie die IG Metall Nordrhein-Westfalen am Donnerstag mitteilte. Der Durchbruch für den Pilotabschluss war am Dienstag bei Verhandlungen in Hamburg zwischen der Gewerkschaft und den Arbeitgebern gelungen.

Gewinne der Dax-Unternehmen deutlich gesunken

Die größten börsennotierten Konzerne in Deutschland haben im Quartal von Juli bis September deutlich weniger Gewinn gemacht als im Vorjahresquartal. Insbesondere die Automobilindustrie schwächelte im Sommer, wie die Beratungsfirma EY in Stuttgart am Donnerstag mitteilte. Der Gewinn vor Steuern der 40 im Dax notierten Unternehmen sank um 8,5 Prozent auf knapp 35,9 Milliarden Euro.

Textgröße ändern: