Deutsche Tageszeitung - Nahrungsmittel und Dienstleistungen treiben Inflation im Oktober auf 2,0 Prozent

Nahrungsmittel und Dienstleistungen treiben Inflation im Oktober auf 2,0 Prozent


Nahrungsmittel und Dienstleistungen treiben Inflation im Oktober auf 2,0 Prozent
Nahrungsmittel und Dienstleistungen treiben Inflation im Oktober auf 2,0 Prozent / Foto: © AFP/Archiv

Die Preise für Nahrungsmittel und für Dienstleistungen haben die Inflation im Oktober wieder in die Höhe getrieben. Die Preise stiegen im Jahresvergleich um 2,0 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte und damit erste Schätzungen von Ende Oktober bestätigte. Im August und im September hatte die Inflationsrate noch mit 1,9 Prozent beziehungsweise 1,6 Prozent unter zwei Prozent gelegen.

Textgröße ändern:

Dienstleistungen verteuerten sich zuletzt mit 4,0 Prozent überdurchschnittlich stark, der Auftrieb verstärkte sich zudem. Hier stachen etwa die Preise für Versicherungen (plus 15,2 Prozent), Gaststättenbesuche (plus 6,8 Prozent) und Pauschalreisen (5,8 Prozent) hervor. Auch die Nahrungsmittelpreise lagen mit 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat über der Gesamtrate. Merklich teurer wurden etwa Butter (39,7 Prozent) und Olivenöl (28,1 Prozent).

Preisdämpfend wirkten die Energiepreise - jedoch nicht mehr so stark wie in den Vormonaten. Energieprodukte verbilligten sich um 5,5 Prozent verglichen mit Oktober 2023. Kraftstoffe waren um 8,9 Prozent günstiger, Haushaltsenergie um 3,2 Prozent.

Die Kerninflation, die die Preissteigerung ohne die volatilen Bereiche Nahrungsmittel und Energie betrachtet, lag im Oktober bei 2,9 Prozent. Verglichen mit dem Vormonat September stiegen die Verbraucherpreise um 0,4 Prozent.

Die Geldpolitik-Expertin des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung, Silke Tober, prognostizierte, die Inflation in Deutschland und im Euroraum dürfte das Ziel der Europäischen Zentralbank von zwei Prozent bereits im ersten Quartal des kommenden Jahres "nachhaltig erreichen". Zugleich sei der wirtschaftliche Ausblick trotz der etwas besseren BIP-Zahlen im dritten Quartal eingetrübt und insbesondere die Investitionen seien rückläufig.

"Daher sollte die EZB die Zinsen zügig aus dem restriktiven Bereich führen", forderte Tober. "Nur mit Investitionen und den damit einhergehenden Innovationen wird der Euroraum die Herausforderungen der kommenden Jahre bewältigen können."

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Vermutlich letztes Treffen von Biden und Xi bei Apec-Wirtschaftsgipfel in Peru

Vor seinem Abschied aus dem Weißen Haus trifft US-Präsident Joe Biden am Samstag seinen chinesischen Kollegen Xi Jinping. Das dritte Treffen der beiden Staatschefs am Rande Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) in Peru werde vermutlich auch "ihr letztes Treffen als Präsidenten" sein, sagte ein US-Regierungsvertreter am Mittwoch vor Journalisten. Es werde erwartet, dass Biden "die Gelegenheit nutzen wird, um eine Bilanz der Bemühungen um einen verantwortungsvollen Umgang" zwischen den beiden weltweit größten Wirtschaftsmächten zu ziehen.

RWE und Siemens Energy fürchten nach Trump-Sieg negative Folgen für Offshore-Anlagen

Die beiden deutschen Energieriesen RWE und Siemens Energy haben vor negativen Auswirkungen durch die Wiederwahl Donald Trumps auf die Windindustrie auf See in den USA gewarnt. Seit dem Wahlsieg des republikanischen Kandidaten seien die Risiken für Offshore-Windkraftprojekte gestiegen, erklärte der Essener Konzern RWE am Dienstag bei der Vorlage seiner Quartalszahlen. Siemens Energy sieht Pläne für den Windkraftausbau nach 2030 vom Machtwechsel in den USA beeinflusst.

Kryptowährung Bitcoin verzeichnet Rekordkurs von mehr als 90.000 Dollar

Nach dem Wahlsieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl hat die Kryptowährung Bitcoin einen neuen Rekordwert erreicht: Der Kurs stieg am Mittwoch erstmals über die Marke von 90.000 Dollar (84.850 Euro), nachdem er erst am Wochenende erstmals die 80.000 Dollar-Marke überschritten hatte.

Wirtschaftsweise raten Bundesregierung zur Erhöhung der Zukunftsausgaben

Die sogenannten Wirtschaftsweisen raten der Bundesregierung angesichts der schwächelnden Wirtschaft, zukunftsorientierte Ausgaben zu erhöhen. In ihrem am Mittwoch vorgestellten Jahresgutachten empfehlen sie etwa einen Verkehrsinfrastrukturfonds und Mindestquoten für Bildungs- und Verteidigungsausgaben. Die deutsche Volkswirtschaft wird laut ihrer Prognose in diesem Jahr erneut schrumpfen, und zwar um 0,1 Prozent.

Textgröße ändern: