Verbraucherschützer kritisieren "Frauenaufschlag" bei manchen Produkten
Fast gleicher Inhalt - höherer Preis für Frauen: Einem aktuellen Marktcheck der Verbraucherzentrale Hamburg zufolge waren die Preise bei elf Rasierprodukten aus Drogeriemärkten für die Frauenvariante im Schnitt 38 Prozent teurer. Die Verbraucherschützer forderten Hersteller und Händler am Dienstag auf, die Preisdiskriminierung von Frauen "in jeglicher Hinsicht zu unterlassen".
Ein Rasierschaum der Marke Isana werde bei Rossmann sogar mit einem Frauenaufschlag von über 100 Prozent verkauft. Für zwei Eau de Toilette seien in der Stichprobe Aufpreise von 24 Prozent bis 57 Prozent dokumentiert worden.
"Hersteller und Händler nutzen aus, dass Frauen häufiger als Männer bereit sind, für Pflegeprodukte mehr Geld auszugeben, vor allem wenn sie sich von der Gestaltung der Verpackungen angesprochen fühlen", erläuterte Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. Frauen seien doppelt benachteiligt, weil sie durchschnittlich weniger verdienten als Männer.
Die Verbraucherzentrale erfand zusammen mit der Agentur Serviceplan extra ein Produkt, um Verbraucher auf das Phänomen der "Pink Tax" aufmerksam zu machen. Die Feuchtigkeitscreme wurde an zwei Tagen in einem Pop-Up-Store im Hamburger Schanzenviertel angeboten: unter dem Namen "Deep Care Men" mit blauem, kantigen Schriftzug und unter dem Nahmen "Smooth Sensation Sensitive" mit geschwungenem rosa Schriftzug. Das männliche Produkt kostete 4,90 Euro, das weibliche 6,90 Euro. Die Passanten, die beides testeten, seien "teils sichtlich überrascht" gewesen.
(A.Stefanowych--DTZ)