Foodwatch kritisiert Coca-Cola-Sponsoring für EU-Ratspräsidentschaft
Die Verbraucherorganisation Foodwatch kritisiert die finanzielle Unterstüzung der rumänischen EU-Ratspräsidentschaft durch Coca-Cola. In einem am Dienstag veröffentlichten Brief forderte Foodwatch EU-Ratspräsident Donald Tusk und die rumänische Regierungschefin Viorica Dancila auf, die Partnerschaft mit dem US-Konzern unverzüglich zu beenden. Angesichts grassierender Fettleibigkeit und Krankheiten wie Diabetes sei die Zusammenarbeit "absolut unangebracht". Zudem würden solche Sponsoring-Partnerschaften das Vertrauen der Öffentlichkeit in die EU-Institutionen schwächen.
"Die Sponsoring-Partnerschaft der EU mit Coca-Cola schadet der Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit der Politik in Europa", erklärte Andreas Winkler von Foodwatch. "In vielen EU-Staaten wird zum Beispiel gerade über eine stärkere Besteuerung von zuckerhaltigen Getränken diskutiert – eine politische Maßnahme, gegen die Coca-Cola seit Jahren entschieden ankämpft."
Foodwatch startete eine E-Mail-Aktion, mit der Verbraucher sich bei Dancila und Tusk beschweren können. Unternehmens-Sponsorings erweckten den "Anschein eines Interessenskonflikts" und seien deshalb "schlichtweg inakzeptabel".
Die Organisation wurde durch Fotos auf Twitter auf das Sponsoring aufmerksam. Sie zeigen Coca-Cola-Sitzsäcke, Plakate und Getränke bei einer Außenminister-Konferenz in Bukarest. Die rumänische Ratspräsidentschaft wird - wie viele Präsidentschaften zuvor - von einer ganzen Reihe von Unternehmen unterstützt. Zu den "Platin-Partnern" gehören neben Coca-Cola auch die Autohersteller Mercedes-Benz, Renault und der Mobilfunkkonzern Digi.
(M.Dorokhin--DTZ)