Deutsche Tageszeitung - Keine Gegenkandidaten: WTO-Chefin Okonjo-Iweala hat gute Chancen auf zweite Amtszeit

Keine Gegenkandidaten: WTO-Chefin Okonjo-Iweala hat gute Chancen auf zweite Amtszeit


Keine Gegenkandidaten: WTO-Chefin Okonjo-Iweala hat gute Chancen auf zweite Amtszeit
Keine Gegenkandidaten: WTO-Chefin Okonjo-Iweala hat gute Chancen auf zweite Amtszeit / Foto: © AFP/Archiv

Ngozi Okonjo-Iweala, erste Frau und erste Afrikanerin an der Spitze der Welthandelsorganisation (WTO), hat gute Chancen auf eine zweite Amtszeit: Die 70-jährige Nigerianerin sei die einzige Kandidatin für die nächste Amtszeit an der Spitze der WTO, teilte die Organisation am Samstag in Genf mit. Bis zum Ablauf der einmonatigen Frist am Freitag waren demnach keine weiteren Bewerbungen eingegangen.

Textgröße ändern:

Okonjo-Iwealas aktuelle Amtszeit als WTO-Generaldirektorin endet am 31. August kommenden Jahres. Mitte September hatte sie offiziell ihre Absicht verkündet, für eine weitere vierjährige Amtszeit zu kandidieren.

Die Ökonomin und frühere Finanzministerin Nigerias hatte die Leitung der WTO inmitten der Corona-Pandemie im März 2021 übernommen. Zuvor war Okonjo-Iwealas Ernennung monatelang vom damaligen US-Präsidenten Donald Trump blockiert worden, so dass der WTO-Chefposten monatelang vakant war. Erst die Amtsübernahme des gegenwärtigen demokratischen US-Präsidenten Joe Biden machte den Weg für ihre Ernennung frei.

Im Januar zieht Trump, der eine entschiedene America-First-Politik verfolgt, erneut ins Weiße Haus ein, nachdem er am Dienstag die US-Präsidentschaftswahl gewonnen hatte. Über den Posten des Generaldirektors oder der Generaldirektorin wird bei der WTO im Konsens entschieden, das heißt, alle gegenwärtig 166 Mitglieder müssen zustimmen.

Die WTO gehört neben dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank zu den wichtigsten internationalen Organisationen in der Wirtschaftspolitik. Sie soll vor allem ein Forum für Verhandlungen zum Abbau von Zöllen sowie anderen Handelshemmnissen bieten und überwachen, ob internationale Handelsabkommen eingehalten werden. Trump setzt in der Wirtschaftspolitik auf eine drastische Ausweitung der Zölle, um es der Konkurrenz von US-Unternehmen in anderen Ländern schwerer zu machen.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Weniger Schäden durch gesprengte Geldautomaten im vergangenen Jahr

Gesprengte Geldautomaten haben vergangenes Jahr in Deutschland weniger Schäden verursacht als noch 2022. Mit etwa 95 Millionen Euro liegt die Summe rund 15 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert, bleibt aber "auf einem hohem Niveau", wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Donnerstag mitteilte. Ein Anteil von 20 Millionen Euro entfiel demnach vergangenes Jahr auf gestohlenes Bargeld.

Minister Habeck fordert raschen Abschluss des Mercosur-Handelsabkommens

Vor dem Hintergrund weltweiter Handelsspannungen hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) einen raschen Abschluss des EU-Abkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten gefordert. Es wäre "die richtige Antwort" auf drohende Zölle etwa aus den USA und China, "dieses Abkommen jetzt zu finalisieren", sagte Habeck am Donnerstag am Rande eines Treffens der EU-Handelsminister im Brüssel. Frankreich lehnt die Vereinbarung wegen Bedenken der französischen Landwirte allerdings strikt ab.

Tausende bei Kundgebung zu Tarifrunde: VW-Beschäftigte erhöhen Druck auf Vorstand

Der Auftakt der dritten Tarifrunde bei Volkswagen ist von lautstarken Protesten der Belegschaft begleitet worden. Tausende Beschäftigte nahmen mit Plakaten und Trillerpfeiffen ausgerüstet am Donnerstag an einer Kundgebung teil. Nach Angaben der die Gewerkschaft IG Metall kamen mehr als 6000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Werken in Deutschland nach Wolfsburg, um "ihrem Unmut über das Vorgehen des VW-Vorstandes Ausdruck zu verleihen".

Kiew: Von Russland eingesetzte Interkontinentalrakete hatte keinen Atomsprengkopf

Die mutmaßlich von Russland bei einem Angriff am Donnerstag eingesetzte Interkontinentalrakete war laut ukrainischen Angaben nicht mit einem Atomsprengkopf bestückt. Es sei "offensichtlich", dass die Rakete keinen nuklearen Sprengkopf gehabt habe, verlautete aus Kreisen der ukrainischen Luftwaffe gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

Textgröße ändern: