Deutsche Tageszeitung - Streik bei Boeing beendet - Beschäftigte bekommen 38 Prozent mehr Lohn

Streik bei Boeing beendet - Beschäftigte bekommen 38 Prozent mehr Lohn


Streik bei Boeing beendet - Beschäftigte bekommen 38 Prozent mehr Lohn
Streik bei Boeing beendet - Beschäftigte bekommen 38 Prozent mehr Lohn / Foto: © AFP

Nach mehr als sieben Wochen ist der Streik beim US-Flugzeugbauer Boeing beendet. Die Beschäftigten stimmten mehrheitlich für das jüngste Angebot des Konzerns - sie bekommen damit 38 Prozent mehr Lohn über vier Jahre sowie einen Bonus von 12.000 Dollar (rund 11.000 Euro). Konzernchef Kelly Ortberg erklärte, er sei "glücklich" - der Streik kostete Boeing mehr als zehn Milliarden Dollar. US-Präsident Joe Biden gratulierte den Beschäftigten.

Textgröße ändern:

Der Streik in der Region Pacific Northwest rund um die US-Metropole Seattle hatte am 13. September begonnen. Die Montage der Boeing-Maschinen 737 Max und 777 kamen damit praktisch zum Erliegen.

Es war bereits das dritte Angebot des Unternehmens, das die Gewerkschaft den Beschäftigten zur Abstimmung vorgelegt hatte. Die anderen beiden Angebote waren abgelehnt worden. Die IAM hatte angesichts jahrelanger Nullrunden in der Tarifrunde 40 Prozent mehr Geld gefordert, um Verluste der vergangenen Jahre aufzuholen. Für das jüngste Angebot stimmten nach Angaben der Gewerkschaft nun 59 Prozent.

Der örtliche Gewerkschaftschef Jon Holden sagte am Montagabend (Ortszeit), der nun erzielte Abschluss sei ein Gewinn für die Beschäftigten. "Jetzt ist es unsere Aufgabe, wieder an die Arbeit zu gehen und mit dem Bau der Flugzeuge zu beginnen, die Tarife zu erhöhen und dieses Unternehmen wieder zum finanziellen Erfolg zu führen."

Rund 33.000 Beschäftigte werden die Arbeit nun wieder aufnehmen - sie können laut Gewerkschaft ab Mittwoch wieder anfangen, bis spätestens Dienstag kommender Woche müssen sie zurück sein.

Boeing-Chef Ortberg betonte, Geschäftsführung und Beschäftigte müssten als "Mitglieder eines Teams" zusammenarbeiten. Boeing werde nur vorankommen, "wenn wir zuhören und zusammenarbeiten". Es gebe nun eine Menge zu tun, "um zu der hervorragenden Qualität zurückzukommen, die Boeing zu einer Ikone gemacht hat".

US-Präsident Biden gratulierte den Beschäftigten. Der Abschluss helfe ihnen, später "in Würde in Rente zu gehen", hieß es in einer Erklärung des Weißen Hauses. Gute Tarifabschlüsse "kommen Beschäftigten, Unternehmen und Verbrauchern zugute, sie sind der Schlüssel zum Wachstum der amerikanischen Wirtschaft", betonte Biden.

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Immer weniger Gänsebraten: Erzeugung und Importe deutlich gesunken

Gänsebraten landet immer seltener auf den Tellern in Deutschland. Im Jahr 2023 wurde hierzulande 18,3 Prozent weniger Gänsefleisch erzeugt als zehn Jahre zuvor, wie das statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Der Großteil des in Deutschland angebotenen Gänsefleischs wird zudem importiert - und die Einfuhren halbierten sich in den vergangen zehn Jahren.

Für weniger Metallschrott: Japanische Forscher schicken Satelliten aus Holz ins All

Japanische Forscher haben erstmals einen Satelliten aus Holz ins All geschickt. Der Mini-Satellit startete vom Kennedy Space Center im US-Bundesstaat Florida mit einer Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX ins All, wie seine Konstrukteure, Wissenschaftler von der Universität Kyoto und das Holzunternehmen Sumitomo Forestry, am Dienstag mitteilten. Bei seinem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre soll der Holz-Satellit weniger umweltschädliche Metall-Reste hinterlassen als herkömmliche Satelliten.

Ifo-Umfrage: Chemieindustrie optimistischer - Hoffnung auf politische Entlastung

Die Stimmung in der Chemieindustrie in Deutschland hat sich gebessert: Das vom Münchner Ifo-Institut ermittelte Geschäftsklima in der Branche stieg von minus 13,0 Punkten im September auf minus 3,1 Punkte im Oktober. Grund seien die "deutlich besseren Geschäftserwartungen", teilte das Ifo am Dienstag mit. "Die Unternehmen in der Chemie setzen ihre Hoffnungen auf das Strompreispaket der Bundesregierung", erläuterte Ifo-Expertin Anna Wolf.

Gewinn bei Audi bricht ein - hohe Kosten für Werksschließung erwartet

Der Audi Konzern hat im dritten Quartal dieses Jahres deutlich weniger Gewinn gemacht als noch im Vorjahr. Wie das Unternehmen in Ingolstadt am Dienstag mitteilte, lag das Betriebsergebnis von Juli bis September bei 106 Millionen Euro und damit 91 Prozent unter dem Vorjahreswert. Audi sprach von einer "herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Lage" und hohen Kosten infolge der Werksschließung in Brüssel Ende Februar 2025.

Textgröße ändern: