Deutsche Tageszeitung - Steigende Sterbezahlen führen zu mehr Umsatz und Beschäftigten im Bestatterwesen

Steigende Sterbezahlen führen zu mehr Umsatz und Beschäftigten im Bestatterwesen


Steigende Sterbezahlen führen zu mehr Umsatz und Beschäftigten im Bestatterwesen
Steigende Sterbezahlen führen zu mehr Umsatz und Beschäftigten im Bestatterwesen / Foto: © AFP

Die alternde Bevölkerung und steigende Sterbezahlen in Deutschland haben in der Bestattungsbranche in den vergangenen Jahren zu höheren Umsätzen und Beschäftigungszahlen geführt. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte, stieg zuletzt auch die Zahl der Auszubildenden zur Bestattungsfachkraft auf einen neuen Rekord. Der Verband unabhängiger Bestatter rät im Trauerfall durchaus auch zu Preisvergleichen.

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In Deutschland stieg die Zahl der Sterbefälle zuletzt jährlich an. Im vergangenen Jahr starben hierzulande 1,03 Millionen Menschen und damit 15 Prozent mehr als noch zehn Jahre zuvor, wie das Bundesamt anlässlich des Feiertags Allerheiligen am Freitag sowie weiterer Feste des Gedenkens im November mitteilte. Der nominale Umsatz der Bestatter legte demnach von knapp zwei Milliarden Euro im Jahr 2021 auf 2,3 Milliarden Euro im Jahr danach zu.

Zum Personal der Branche legten die Statistiker ebenfalls Zahlen für 2022 vor: Damals waren demnach 25.700 Menschen in 4200 Unternehmen im Bestattungshandwerk tätig - 2,6 Prozentmehr als ein Jahr zuvor. Der Anteil der geringfügig entlohnten Beschäftigten ist bei den Bestattern mit rund einem Drittel sehr hoch. Im Handwerk allgemein liegt er bei 12,1 Prozent.

Einen starken Anstieg gab es bei den Auszubildenden: Der Behörde zufolge gab es 2013 über alle Ausbildungsjahre hinweg insgesamt 390 Auszubildende, Ende 2023 waren es dann mit 860 mehr als doppelt so viele. Dabei drehte sich das Geschlechterverhältnis: Mittlerweile gibt es mehr Frauen als Männer, die eine Ausbildung in der Bestattunsgbranche machen.

Im vergangenen Jahr stiegen außerdem für Verbraucherinnen und Verbraucher die Preise für Bestattungen: So mussten sie etwa für Särge, Urnen und Grabsteine 5,8 Prozent mehr ausgeben als 2022, die Preise für Bestattungsleistungen und Friedhofsgebühren stiegen um 5,4 Prozent. Das bewegt sich hingegen ungefähr auf dem normalen Inflationsniveau - die Teuerung in diesem Zeitraum betrug 5,9 Prozent.

Die Preise für eine Bestattung in Deutschland variieren stark je nach Bestattungsart und Wohnort, etwa weil sich die Friedhofsgebühren regional deutlich unterscheiden. In Deutschland bestehen laut Gesetz Bestattungspflicht und Friedhofszwang, Ausnahmen sind Seebestattungen und Naturbestattungen im Wald. Während eine einfache Urnenbestattung wenige tausend Euro kostet, kann eine Erdbestattung mit mehreren zehntausend Euro zu Buche schlagen - je nachdem, wie etwa der Sarg und der Grabstein gefertigt sind, wie hoch die Grabnutzungsgebühren sind und wie umfangreich die Trauerfeier ausfällt.

Hans-Joachim Möller vom Verband unabhängiger Bestatter rät, "ruhig zu mehreren Bestattern zu gehen und Kostenvoranschläge einzuholen". Häufig hätten Angehörige im Trauerfall am wenigsten das Geld im Kopf, was ausgenutzt werden könne, sagte er AFP. Es sei aber nicht pietätlos, Vergleiche anzustellen und dann "nach Preis und Bauchgefühl" zu entscheiden.

Möller geht in diesem Jahr von Preiserhöhungen für Bestattungen in Höhe von zehn Prozent verglichen mit dem Vorjahr aus. Gründe dafür seien gestiegene Personalkosten und auch höhere Energiekosten, was unter anderem die Kühlung und die Fahrzeuge betreffe.

(V.Korablyov--DTZ)

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