Deutsche Tageszeitung - Rund 69.000 Ausbildungsstellen in Deutschland unbesetzt

Rund 69.000 Ausbildungsstellen in Deutschland unbesetzt


Rund 69.000 Ausbildungsstellen in Deutschland unbesetzt
Rund 69.000 Ausbildungsstellen in Deutschland unbesetzt / Foto: © AFP/Archiv

In Deutschland waren Ende September noch rund 69.000 Ausbildungsstellen unbesetzt. Das waren 4000 weniger als im Vorjahr, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg am Mittwoch mitteilte. Gleichzeitig nahm die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber ohne passende Ausbildungsstelle zu.

Textgröße ändern:

Von Oktober 2023 bis September dieses Jahres wurden den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern laut BA 519.000 Ausbildungsstellen und damit 26.000 weniger als im Vorjahreszeitraum gemeldet. Gleichzeitig gab es 432.000 Bewerberinnen und Bewerber, 9000 mehr als ein Jahr zuvor.

"Wie in den Vorjahren waren deutlich mehr betriebliche Ausbildungsstellen als Bewerberinnen und Bewerber gemeldet, die Lücke ist aber kleiner geworden", erklärte die BA. Auf 100 Ausbildungsstellen kamen demnach 86 gemeldete Interessenten, während es in den beiden Vorjahren noch 80 gewesen waren.

Das Auszubildende und Betriebe zusammenfinden wird den Angaben nach "seit Jahren" dadurch erschwert, "dass Angebot und Nachfrage oftmals regional, berufsfachlich oder qualifikatorisch nicht zusammenpassen". Diese Probleme hätten zuletzt weiter zugenommen.

Auch in diesem Jahr waren 31.000 Bewerberinnen und Bewerber, und damit 5000 mehr als vor einem Jahr, nach dem 30. September noch ohne passende Stelle. "Es gibt noch viel ungenutztes Potential. In Zeiten von Fachkräftemangel können wir auf keine Nachwuchskraft verzichten", erklärte BA-Chefin Andrea Nahles.

Besonders schwer sei die Besetzung von Stellen in Lebensmittelberufen, Bau- und baunahen Berufen, Hotel- und Gaststättenberufen, Metallberufen, in der Orthopädie- und Rehatechnik, im Verkauf und in der Fahrzeugführung.

Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger forderte ein "vernetztes System". "Es ist nicht akzeptabel, dass so viele junge Menschen keine Ausbildung machen", erklärte er. Schülerdaten unversorgter Schulabgänger müssten geteilt werden, damit die Berufsberatung ohne Umwege erfolgen könne. "Der gemeinsame Einsatz für den Fachkräftenachwuchs beginnt beim Zugang zu den jungen Menschen, die Beratung und Förderung brauchen und sie verdient haben", erklärte Dulger.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

VW verzeichnet deutlichen Gewinneinbruch und kündigt Einsparungen an

Hohe Kosten und ein deutlich schwächelnder Absatz in China haben die Quartalszahlen des Volkswagen-Konzerns stark belastet. Der Konzern sieht nun "dringenden Bedarf", Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern, wie er in Wolfsburg am Mittwoch mitteilte. Arbeitnehmervertreter indes forderten vor der am Mittwochmittag bei der Marke VW gestarteten zweiten Tarifrunde Verhandlungen über Zukunftskonzepte für alle Standorte und drohten andernfalls mit einer "Eskalation".

China legt WTO-Beschwerde gegen EU-Zölle auf E-Autos ein

China hat erbost auf das Inkrafttreten der Zusatzzölle der EU auf Elektroautos reagiert und eine Beschwerde bei der Welthandelsorganisation (WTO) eingereicht. Das Land werde "alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die legitimen Rechte und Interessen der chinesischen Unternehmen entschieden zu schützen", erklärte das Handelsministerium in Peking am Mittwoch. Die EU hatte am Dienstag Zusatzzölle von bis zu 35,3 Prozent auf Elektroautos aus China endgültig beschlossen und in Kraft gesetzt.

IG Metall fordert offene Gespräche über die Zukunft von VW und droht mit Eskalation

Die Gewerkschaft IG Metall hat zukünftige Gespräche mit der Volkswagen-Führung an Bedingungen geknüpft. Er erwarte von VW, dass "die Bereitschaft erklärt wird, mit uns über ein tragfähiges Zukunftskonzept für alle Standorte in Verhandlungen zu gehen", sagte IG Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger am Mittwoch vor der mittlerweile begonnenen zweiten Tarifrunde in Wolfsburg. Diese Bereitschaft sei die "Eintrittskarte" für weitere Verhandlungen. Ansonsten werde die Gewerkschaft die "weitere Eskalation planen müssen".

Jugendliche surfen länger im Internet: Teenager fast 72 Stunden pro Woche online

Jugendliche in Deutschland verbringen einer neuen Studie zufolge wieder mehr Zeit im Internet. Die 16- bis 18-Jährigen sind derzeit im Durchschnitt 71,5 Stunden pro Woche online - das sind 1,6 Stunden mehr als im Vorjahr, wie eine am Mittwoch in Bonn veröffentlichte Befragung der Postbank zeigt. Die Internetnutzung stieg damit erstmals seit dem Coronajahr 2020 wieder an.

Textgröße ändern: