Deutsche Tageszeitung - Exporte im August überraschend gestiegen - deutlich weniger Importe

Exporte im August überraschend gestiegen - deutlich weniger Importe


Exporte im August überraschend gestiegen - deutlich weniger Importe
Exporte im August überraschend gestiegen - deutlich weniger Importe / Foto: © AFP

Die deutschen Exporte haben vor allem wegen einer gestiegenen Nachfrage aus den USA im August überraschend zugelegt. Die Ausfuhren erreichten einen Umfang von 131,9 Milliarden Euro, das waren 1,3 Prozent mehr als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Weil die Importe gleichzeitig zurückgingen, erhöhte sich der Exportüberschuss deutlich von 16,9 auf 22,5 Milliarden Euro.

Textgröße ändern:

Die Exporte legten zum zweiten Mal in Folge zu, obwohl Expertinnen und Experten der Finanzdatenfirma Factset einen Rückgang um 1,8 Prozent vorausgesagt hatten. Insbesondere die Ausfuhren in die USA stiegen mit 5,5 Prozent deutlich an, aber auch die Exporte nach China erhöhten sich im Monatsvergleich um 1,9 Prozent. Etwas mehr als die Hälfte der Exporte (72,7 Milliarden Euro) gingen in andere EU-Staaten. Der Warenwert legte dort im Vergleich zum Juli leicht um 0,8 Prozent zu.

Der Wert aller nach Deutschland importieren Waren betrug den Angaben zufolge im August 109,4 Milliarden Euro und lag damit 3,4 Prozent unter der Zahl für den Vormonat. Der Rückgang war bei den europäischen Partnern mit 3,7 Prozent etwas stärker als bei den Drittstaaten (minus 3,2 Prozent).

Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) sprach von einer "Atempause", wollte aber keine Entwarnung für den deutschen Außenhandel geben. "Zum zweiten Mal in Folge sehen wir ein leichtes Plus bei den Exporten. Das mag beruhigen, darf es aber nicht", warnte Verbandspräsident Dirk Jandura. Das Exportwachstum bleibe hinter der globalen Dynamik zurück, die Auftragseingänge seien weiterhin auf niedrigem Niveau und die Stimmung branchenübergreifend schlecht.

Am wiederholten Rückgang der Importe machte die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) "ein Zeichen für die konjunkturelle Schwäche Deutschlands" fest. Den internationalen Handel belasteten zudem auch die "anhaltenden und verschärften" geopolitischen Spannungen. Auch die DIHK wertete den Anstieg der Ausfuhren daher nicht als Entwarnung, er sei vielmehr "ein kleiner Hoffnungsschimmer".

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Shutdown in den USA abgewendet: Senat billigt Übergangshaushalt

Der US-Senat hat nach wochenlangen Verhandlungen einen Übergangshaushalt verabschiedet - und so einen Verwaltungsstillstand abgewendet. Am Samstag, mehr als eine halbe Stunde nach Mitternacht (Ortszeit), stimmte eine Mehrheit der Mitglieder der Kongresskammer für den Gesetzestext, der die nötigen Finanzmittel bis März sicherstellt. Wäre der Übergangshaushalt gescheitert, wäre es zu einem sogenannten Shutdown gekommen, einer Haushaltssperre mit unbezahltem Zwangsurlaub für hunderttausende Staatsbedienstete und Einschränkungen für das öffentliche Leben.

EU und Schweiz einigen sich auf Abkommen - Ratifizierung offen

Nach jahrelangem Tauziehen haben sich die Europäische Union und die Schweiz auf ein Abkommen für eine vertiefte Zusammenarbeit geeinigt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nannte die Vereinbarung am Freitag in Bern "historisch". Die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd sprach von einem "Meilenstein" für die gemeinsamen Beziehungen.

Einigung bei VW: Jobgarantie bis 2030 und keine sofortigen Werksschließungen

Nach tagelangen harten Verhandlungen haben Volkswagen und die IG Metall ein Ergebnis im Tarifstreit erzielt. Wie die Gewerkschaft und das Unternehmen am Freitagabend ausführten, ist eine unmittelbare Schließung von VW-Werken abgewendet, außerdem sind betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2030 ausgeschlossen. Im Gegenzug sollen die Beschäftigten bis dahin aber auch auf sofortige Lohnerhöhungen verzichten. Außerdem sollen sozialverträglich in den kommenden Jahren 35.000 Jobs abgebaut werden.

Trump: EU soll Öl und Gas aus den USA kaufen - andernfalls "Zölle ohne Ende"

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den Partnerländern in der Europäischen Union mit Zöllen gedroht, sollten sie das "gewaltige" Handelsdefizit mit den USA nicht durch den Kauf von Öl und Gas verringern. "Ich habe der Europäischen Union gesagt, dass sie ihr enormes Defizit mit den Vereinigten Staaten durch den Kauf von Öl und Gas im großen Stil ausgleichen muss", schrieb Trump am Freitag in seinem Onlinedienst Truth Social. "Andernfalls heißt es: Zölle ohne Ende."

Textgröße ändern: