Autoindustrie: Tschechien fordert Lockerung von EU-Emissionsvorschriften
Die tschechische Regierung will sich für eine baldige Lockerung der CO2-Flottengrenzwerte für die Autoindustrie einsetzen. Der tschechische Verkehrsminister Martin Kupka verwies am Freitag auf die veränderte Marktlage: "Die Verkaufszahlen von Elektroautos sind rückläufig". Die EU habe die Grenzwerte jedoch an der Prognose eines steigenden E-Auto-Absatzes ausgerichtet.
Kupka forderte deshalb Änderungen an der für das kommende Jahr geplante Verschärfung der Flottengrenzwerte. Außerdem müsse die für 2026 angedachte grundsätzliche Prüfung der Zielwerte im Automobilbereich um ein Jahr vorgezogen werden. Er werde die Minister anderer EU-Staaten und Vertreter des EU-Parlaments einladen, um für seine Initiative zu werben, kündigte er an.
Die Flottengrenzwerte machen den Herstellern Vorgaben, wie viel CO2 die von ihnen produzierten Autos im Schnitt höchstens ausstoßen dürfen. Bei Verstößen drohen hohe Bußgelder. Wegen des schwächelnden E-Auto-Absatzes sind die Vorgaben schwerer zu erreichen.
Tschechien ist ein bedeutender Produktionsstandort der Autoindustrie. Die drei großen Werke im Land von der VW-Tochter Skoda, Toyota und Hyundai fertigten im vergangenen Jahr fast 1,4 Millionen Autos, die für fast zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts standen.
(M.Dylatov--DTZ)