Deutsche Tageszeitung - Beliebter Plastikdosenhersteller Tupperware ist insolvent

Beliebter Plastikdosenhersteller Tupperware ist insolvent


Beliebter Plastikdosenhersteller Tupperware ist insolvent
Beliebter Plastikdosenhersteller Tupperware ist insolvent / Foto: © GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP

Der beliebte US-Haushaltswarenhersteller Tupperware ist pleite. Das Unternehmen stellte in den USA für sich und einige Tochterfirmen einen Insolvenzantrag, wie es am Dienstag (Ortszeit) mitteilte. Das Traditionsunternehmen aus Orlando in Florida ist für seine bunten Plastikdosen und privaten Werbepartys bekannt - die Zukunft ist ungewiss. Tupperware kämpft seit Jahren mit sinkenden Verkaufszahlen und steigenden Kosten, über eine Pleite war bereits länger spekuliert worden.

Textgröße ändern:

In den vergangenen Jahren habe Tupperware mit einem "herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld" zu kämpfen gehabt, hieß es zur Begründung für den Insolvenzantrag. Es seien mehrere strategische Optionen durchgespielt worden, das Konkursverfahren biete nun aber die beste Möglichkeit für eine Neuausrichtung. Die Marke Tupperware solle dabei erhalten bleiben.

Das Unternehmen strebt nach eigenen Angaben eine gerichtliche Genehmigung an, um während des Insolvenzverfahrens und der Suche nach einem Käufer seinen Betrieb fortführen zu können. Während des Verfahrens will das Unternehmen sowohl seine Beschäftigten als auch seine Lieferanten weiter bezahlen.

Erst vergangenes Jahr hatte Tupperware "ernsthafte Zweifel" angemeldet, ob es angesichts seiner angeschlagenen Finanzsituation sein Geschäft aufrecht erhalten kann. Geschäftszahlen hat das Unternehmen seit 2022 nicht mehr veröffentlicht - damals war der Umsatz auf 1,3 Milliarden Dollar abgesackt, das waren 42 Prozent weniger als knappe fünf Jahre zuvor. Konkurrenzfirmen, der Internethandel und nicht zuletzt auch Essenslieferdienste machten Tupperware zu schaffen und stellten zunehmend das Geschäftsmodell in Frage: Die Notwendigkeit, große Mengen an Essensresten aufzubewahren.

Den bei Gericht in Delaware eingereichten Unterlagen zufolge hat Tupperware ein geschätztes Vermögen von 500 Millionen bis einer Milliarde Dollar. Die Verbindlichkeiten belaufen sich allerdings auf zwischen einer Milliarde und zehn Milliarden Dollar. Außerdem hat das Unternehmen demnach zwischen 50.000 und 100.000 Gläubiger.

Tupperware existiert seit 1946. Das Unternehmen stellt nicht nur luftdicht verschließbare Frischhalteboxen in allen Formen und Farben her, sondern etwa auch Backformen und Messer. Populär sind auch die Tupperpartys, bei denen in geselliger privater Atmosphäre Vertreterinnen und Vertreter des Unternehmens die neuesten Produkte präsentieren.

(U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

Bundesverteidigungsministerium stellt Nutzung von X bis auf weiteres ein

Das Bundesverteidigungsministerium wird bis auf weiteres den Online-Dienst X nicht mehr nutzen. Das Ressort werde sein Konto ab Mittwoch "ruhen lassen und auf absehbare Zeit nicht mehr proaktiv auf dem Kanal posten", erklärte das Ministerium. "Daneben werden künftig auch die X-Kanäle des Generalinspekteurs, des nachgeordneten Bereichs, zum Beispiel der Inspekteure und Befehlshaber sowie der zentrale X-Kanal der Bundeswehr ruhen."

Spanien und Japan verzeichnen 2024 neue Touristenrekorde

Die Zahl der ausländischen Touristen in Spanien hat im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Nach vorläufigen Daten besuchten 94 Millionen Menschen das Land - zehn Prozent mehr als 2023, wie das Tourismusministerium in Madrid am Mittwoch mitteilte.

VDMA: Neuer Rekord bei Genehmigungen für Windkraftanlagen an Land

Während der Zubau bei Windkraftanlagen im vergangenen Jahr schleppend lief, hat es bei den Genehmigungen einen neuen Rekord gegeben. Wie der Fachverband VDMA Power Systems in Frankfurt am Main am Mittwoch mitteilte, wurden deutschlandweit 2405 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 14.056 Megawatt neu genehmigt. Das sei "ein nie dagewesener Höchstwert", der dazu führen werde, dass auch die Ausbauzahlen in den kommenden Jahren anziehen.

Industrie und Baugewerbe in der Krise: Deutsche Wirtschaft 2024 erneut geschrumpft

Die deutsche Wirtschaft kommt nicht aus der Krise: Im vergangenen Jahr sank die Wirtschaftsleistung das zweite Jahr in Folge. Das Statistische Bundesamt begründete die Schrumpfung um 0,2 Prozent im Vorjahresvergleich am Mittwoch mit zunehmender internationaler Konkurrenz in Schlüsselsektoren, den weiterhin hohen Energiekosten und den hohen Zinsen. Wirtschaftsexperten und -vertreter sehen bislang wenig Anlass für Optimismus.

Textgröße ändern: