Veuve Clicquot zum Fest? Nein - Dian Diallo!
In einer schicken Bar in der Hauptstadt der Elfenbeinküste wird dieser Tage jede Menge Champagner geschlürft. Laurent-Perrier? Veuve Clicquot? Nein - Dian Diallo, der erste Champagner mit afrikanischem Namen. Schöpfer und Wortgeber ist Dian Diallo höchstpersönlich, ein 40-Jähriger aus Guinea. Er verkauft im Jahr 10.000 Flaschen in Afrika, unter anderem in der Elfenbeinküste, Nigeria, Liberia und Kamerun.
Lieferbar ist der edle Tropfen auch nach Europa. Und in der französischen Champagne wurde er hergestellt und abgefüllt - sonst dürfte er sich nicht Champagner nennen. "Es ist auf keinen Fall ein ’afrikanischer’ Champagner, denn so etwas gibt es nicht", stellt Diallo klar. Von A bis Z entspreche der Champagner der traditionellen Herstellung des namensgeschützten Getränks.
Allerdings musste sich Diallo, der in Frankreich studiert und jahrelang für große Champagnermarken gearbeitet hat, auf den Geschmack seiner Landsleute einstellen. Er habe bemerkt, dass die Afrikaner viel lieber fruchtigen und süßen oder wenigstens halbtrockenen Champagner mögen. Seinen eigenen Sorten fügt er deshalb ein bisschen Rohrzucker zu, das ist in der Herstellung ein Klassiker.
Bei der Zusammensetzung der Rebsorten hält Diallo ein strenges Rezept ein: 50 Prozent Pinot Meunier, 30 Prozent Pinot Noir, 20 Prozent Chardonnay. So entstehe ein weicher, milder und leicht bekömmlicher Champagner für jede Tageszeit, erzählt Rémi Jacques, ein französischer Winzer, mit dem Diallo zusammenarbeitet.
Für Diallo läuft das Geschäft gut. Die Nachfrage nach Champagner steht für eine wachsende Mittelschicht der Städte, die sich hin und wieder Luxusprodukte gönnt. Außerdem setzt er auf den Zusammenhalt unter seinen Landsleuten: Diese seien "stolz", einen Afrikaner zu sehen, der in dieser schwierigen Branche Fuß fasse.
(W.Budayev--DTZ)