Deutsche Tageszeitung - Deutschland auf dem vierten Platz der innovativsten Volkswirtschaften

Deutschland auf dem vierten Platz der innovativsten Volkswirtschaften


Deutschland auf dem vierten Platz der innovativsten Volkswirtschaften
Deutschland auf dem vierten Platz der innovativsten Volkswirtschaften / Foto: ©

Deutschland gehört weiterhin zu den innovativsten Ländern der Welt: Die Bundesrepublik belegt im internationalen Vergleich den vierten Platz hinter Singapur, der Schweiz und Belgien, wie der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) am Freitag mitteilte. Der Abstand zur Spitze werde aber größer, warnte der Unternehmensverband. "Diesen Trend gilt es zu stoppen", forderte BDI-Chef Dieter Kempf. Die Politik müsse handeln.

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Der BDI lässt jährlich die Innovationsstärke von 35 Volkswirtschaften untersuchen. In diesem Jahr übernahm Singapur die Führung von der Schweiz, die seit 13 Jahren an der Spitze gestanden hatte. Die Bundesrepublik stehe an der Spitze eines "hart umkämpften Mittelfelds", erklärte der BDI: Schweden, die USA und Großbritannien folgten mit geringem Abstand. China steht demnach derzeit auf Platz 25 - die Innovationsleistung der Volksrepublik steige aber derzeit dreimal schneller als die der EU.

Grund für den größer werdenden Abstand Deutschlands sei die fehlende Dynamik in Teilbereichen, erklärte der BDI. So lasse die Innovationskraft der Unternehmen nach, ihre Umsetzungskompetenz und ihr Innovationsoutput gemessen an der Landesgröße. Noch 2012 habe es für einen der drei Spitzenplätze gereicht, mittlerweile sei Deutschland hier auf Rang neun abgerutscht. Vor allem mittelständische Unternehmen fielen zurück.

"Das kontinuierlich schlechtere Abschneiden im Innovationswettbewerb ist Anlass zur Sorge", erklärte der BDI-Präsident. Die Politik müsse nun rasch die Weichen für künftige Innovationen stellen.

Der BDI forderte eine ausreichend ausgestattete steuerliche Förderung von Forschung und Entwicklung. Zudem müsse die Regierung "endlich" die digitale Infrastruktur ausbauen. Zusätzlich sollte sie die Förderung von Hightech-Gründungen anschieben und den Technologietransfer in den Mittelstand beschleunigen.

Positiv seien eine hohe Integration in den Weltmarkt und eine hohe Offenheit der Wissenschaft in Deutschland, hob der BDI hervor. Jedoch: "Unser Land ist im Vergleich zu anderen weniger in der Lage, Talente aus dem Ausland anzuziehen und ausländische Arbeitskräfte in Arbeitsmarkt und Gesellschaft zu integrieren", kritisierte Kempf. Hier seien eine klare Strategie sowie eine wissens- und innovationsorientierte Migrations- und Arbeitsmarktpolitik überfällig.

(L.Møller--DTZ)

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