Reallöhne im dritten Quartal um 1,5 Prozent gestiegen
Die Löhne in Deutschland sind im dritten Quartal von Juli bis Oktober so stark gestiegen wie zuletzt im Frühjahr 2011: Sie legten um 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal zu, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Weil die Verbraucherpreise in diesem Zeitraum um 2,1 Prozent zunahmen, blieb den Arbeitnehmern real ein Plus von 1,5 Prozent im Portemonnaie.
Überdurchschnittlich stiegen die Nominallöhne im dritten Quartal laut Statistik in den Bereichen Grundstücks- und Wohnungswesen, Kunst, Unterhaltung und Erholung sowie in der Wasserversorgung und Abfallentsorgung. Mit einem Plus unter dem Durchschnitt mussten sich Arbeitnehmer in den Branchen Erziehung und Unterricht oder Dienstleistungen begnügen.
In den neuen Ländern stiegen die nominalen Löhne sogar um 3,8 Prozent, wie die Statistiker mitteilten, im Westen um 3,5 Prozent. Das Verdienstniveau ist allerdings in den alten Bundesländern nach wie vor deutlich höher: Es lag im dritten Quartal bei Vollzeitbeschäftigten bei 4013 Euro im Monat brutto, in Ostdeutschland nur bei 3173 Euro.
Die Verbraucherpreise waren in den vergangenen Jahren nur sehr geringfügig gestiegen, 2014 bis 2016 lag der Anstieg laut Statistik jeweils unter einem Prozent. Entsprechend stark stiegen die Reallöhne, am stärksten 2015 um 2,4 Prozent. Seit 2017 ziehen die Verbraucherpreise wieder an: Im vergangenen Jahr betrug die Inflationsrate 1,8 Prozent, in diesem Jahr werden es voraussichtlich 1,9 Prozent sein, wie das Statistische Bundesamt kürzlich mitgeteilt hatte. 2017 waren die Reallöhne entsprechend nur um 0,8 Prozent geklettert.
(L.Møller--DTZ)