Klöckner trifft Vereinbarungen mit Industrie zur Reduktion von Zucker und Fett
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat mit der Industrie konkrete Zielvereinbarungen zur Reduktion von Zucker, Salz und Fett in Fertigprodukten bis 2025 vereinbart. "Die Ernährungswirtschaft hat sich erstmalig dazu verpflichtet und will sich in ihren Schritten überprüfen lassen, Zucker, Fette und Salz in Fertignahrungsmitteln zu reduzieren", sagte Klöckner der "Bild"-Zeitung (Mittwochsausgabe). "Das hat es zuvor noch nicht gegeben."
Dem Bericht zufolge hat sich die Branche der nicht-alkoholischen Erfrischungsgetränke dazu verpflichtet, 15 Prozent Zucker in ihren Getränken zu reduzieren. Mit dem Verband der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft habe Klöckner verhandelt, dass die Branche mindestens 20 Prozent Zucker in Kinder-Frühstückscerealien reduziert.
Der Milchindustrie-Verband hat sich demnach dazu verpflichtet, dass für Kinder beworbene Joghurts künftig nicht mehr Zucker als "normale" Joghurts enthalten dürfen, was eine Reduktion von etwa zehn Prozent Zucker bedeute. Das Deutsche Tiefkühlinstitut sagte demnach zu, den Salzgehalt in Pizzen zu reduzieren, so dass über alle Sorten durchschnittlich nicht mehr als 1,25 Gramm Salz pro 100 Gramm Pizza enthalten sind.
Das Bäckerhandwerk verpflichtete sich dem Bericht zufolge, den Salzgehalt in Broten mit besonders viel Salz zu reduzieren. Zwar werde es keinen Grenzwert geben, aber der Fokus werde auf den Broten liegen, die besonders viel Salz enthalten. Auch gesättigte Fettsäuren in Siedegebäck sollen demnach reduziert werden. Hier lasse das Ministerium unter anderem erforschen, wie Gebäck so frittiert werden kann, dass es sich weniger mit Fett aufsaugt.
Klöckner sagte, es handele sich bei ihrer Vereinbarung mit der Wirtschaft um eine von beiden Seiten unterschriebene Selbstverpflichtung. "Es ist ein wichtiger Baustein, wenn auch nicht der alleinige. Am Ende ist aber jeder selbst mitverantwortlich." Im kommenden Herbst soll es demnach die erste Erfolgsüberprüfung geben. "Wenn die Wirtschaft nicht mitmacht, werden wir weitere Maßnahmen prüfen", kündigte die Ministerin an.
(W.Uljanov--DTZ)