DGB fordert grundlegende Reform der Minijobs
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat angesichts der hohen Zahl von Minijobs Reformen bei der geringfügigen Beschäftigung angemahnt. Für Millionen Beschäftigte seien die Minijobs "eine Sackgasse" und nur in den seltensten Fällen bildeten sie eine "Brücke in gut bezahlte und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung", sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Dienstag. Die Zahl der Minijobber ist derzeit mit 7,6 Millionen auf ungefähr demselben Stand wie vor der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns.
Buntenbach beklagte Fehlanreize im Minijob-System, unter denen "gerade Frauen" litten. Die Folgen seien finanzielle Abhängigkeit, niedrige Einkommen und Altersarmut. In manchen Branchen seien Minijobs inzwischen der Normalfall, etwa bei der Gebäudereinigung und im Hotel- und Gaststättengewerbe.
Buntenbach schlug im Gespräch mit der "NOZ" vor, die "Kleinstarbeitsverhältnisse" zu Teilzeit- und Vollzeitjobs im Schutz der Sozialversicherung zu bündeln. Sie forderte zudem eine unterstützende Qualifizierungsoffensive. Es gebe ein riesiges Potenzial, um den drohenden Fachkräftemangel in bestimmten Regionen und Branchen aufzufangen, sagte die Gewerkschafterin.
(L.Møller--DTZ)