Deutsche Tageszeitung - Trump fordert Fed zu Verzicht auf weitere Zinserhöhung auf

Trump fordert Fed zu Verzicht auf weitere Zinserhöhung auf


Trump fordert Fed zu Verzicht auf weitere Zinserhöhung auf
Trump fordert Fed zu Verzicht auf weitere Zinserhöhung auf / Foto: ©

Vor der nächsten Zinsentscheidung der US-Notenbank hat Präsident Donald Trump an die Federal Reserve appelliert, die Rate nicht zu erhöhen. Es sei "unglaublich", dass die Fed einen solchen Schritt "überhaupt erwägt", schrieb Trump am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Textgröße ändern:

Als Argumente gegen eine Zinserhöhung nannte der US-Präsident, dass der Dollar "sehr stark" sei, es "praktisch keine Inflation" gebe und "die Welt um uns herum in die Luft fliegt". Als Beispiel für internationale Krisen führte Trump dabei an, dass "Paris brennt", also die Unruhen in Frankreich. Auch verwies er auf die deutliche Verlangsamung des Wachstums der chinesischen Wirtschaft.

Der für die Zinspolitik zuständige Offenmarktausschuss der Fed kommt am Dienstag zu einer zweitägigen Sitzung zusammen. Ihren Zinsentscheid wird die Notenbank am Mittwochnachmittag (Ortszeit) bekanntgeben. Erwartet wird, dass der Leitzins nochmals moderat angehoben wird.

Die Fed hat den Zins in diesem Jahr bereits drei Mal leicht angehoben. Er liegt derzeit auf einem Niveau zwischen 2,0 bis 2,25 Prozent. Trump hat die Notenbank und deren Chef Jerome Powell wegen der Zinserhöhungen immer wieder hart kritisiert - was wegen der Unabhängigkeit der Notenbank von der Regierung höchst ungewöhnlich ist.

Im Oktober sagte Trump, die Notenbank sei "verrückt geworden" und gehe "zu aggressiv" vor. Ende November sagte der Präsident über den von ihm selbst nominierten Fed-Direktor, er sei "nicht einmal ein bisschen zufrieden" mit Powell.

(L.Møller--DTZ)

Empfohlen

Dämpfer vom US-Arbeitsmarkt kurz vor der Präsidentschaftswahl

Ein Dämpfer vom Arbeitsmarkt wenige Tage vor der US-Präsidentschaftswahl: Infolge von zwei Hurrikans und Streiks hat sich der Arbeitsmarkt in den USA im Oktober erheblich schlechter entwickelt als von Analysten erwartet. Wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte, wurden im Oktober nur 12.000 neue Jobs geschaffen, während Analysten mit 110.000 neuen Stellen gerechnet hatten.

Streit um Haushalt und Wirtschaft: Debatte um Zukunft der "Ampel"

Angesichts weit auseinander liegender Positionen in der Wirtschafts- und Haushaltspolitik nimmt die Debatte über die Zukunft der Ampel-Koalition an Fahrt auf. Kanzler-Sprecher Steffen Hebestreit betonte am Freitag zwar, er habe "nicht den Eindruck, dass irgendwer dabei ist, sich in die Büsche zu schlagen". Mehrere FDP-Vertreter bekräftigten jedoch, für sie hänge der Verbleib im Regierungsbündnis von den Entscheidungen der kommenden Wochen ab.

IG Metall will im Tarifstreit am 11. November "Lösungsversuch starten"

Im Tarifstreit in der Metall- und Elektroindustrie stehen die Zeichen auf Kompromissbereitschaft: Die IG Metall erklärte am Freitag, sie wolle in der vierten Verhandlungsrunde am 11. November einen "Lösungsversuch" starten. Die Gewerkschaftsspitze habe die IG-Metall-Bezirke Küste und Bayern beauftragt, zusammen mit den Arbeitgebern "eine Lösung zu finden", teilte Gewerkschaftschefin Christiane Benner mit. "Die Intensität und Ernsthaftigkeit der Gespräche in Nord und Süd bewerten wir positiv."

Französische Ministerin will in China Strafzölle auf Cognac noch abwenden

Im Handelsstreit zwischen der EU und China will die französische Außenhandelsministerin Sophie Primas in den kommenden Tagen in Shanghai versuchen, die angekündigten Strafzölle auf Cognac doch noch abzuwenden. Von Sonntag bis Mittwoch wolle Primas die Gelegenheit nutzen, "mit Nachdruck" den Widerstand Frankreichs gegen die "willkürlich" auferlegten Zusatzzölle deutlich zu machen, hieß es am Freitag aus Diplomatenkreisen in Peking. Die Zölle seien "eindeutig politisch motiviert".

Textgröße ändern: