Nissan kann sich nicht auf Nachfolger für Verwaltungsratschef Ghosn einigen
Der Verwaltungsrat des japanischen Autobauers Nissan hat sich vorerst nicht auf einen Nachfolger für seinen geschassten Vorsitzenden Carlos Ghosn einigen können. Das zuständige Komitee benötige für die Personalie noch Zeit für weitere Diskussionen "und wir haben das akzeptiert", sagte Nissan-Chef Hiroto Saikawa am Montag nach einem Treffen des Verwaltungsrats in Tokio. Eine konkrete Frist zur Neubesetzung des Postens gebe es nicht.
Sollte die Entscheidung nicht bis Ende März getroffen worden sein, sei das aber auch "kein Problem", sagte der Konzernchef mit Blick auf das kommende Quartal. Ghosn ist in Japan angeklagt, weil er jahrelang ein zu niedriges Einkommen für seine Arbeit bei Nissan deklariert haben soll. Der Autobauer setzte Ghosn ebenso wie das Unternehmen Mitsubishi als Chef des Verwaltungsrats ab. Ghosn bleibt aber Chef des Autobauers Renault.
Nissan kündigte am Montag zudem ein Spezialkomitee zur Verbesserung der Führungsfähigkeit an, das unter anderem aus unabhängigen Experten bestehen soll. Ziel sei es, die Ursachen zu identifizieren, die zu derlei Fehlverhalten wie von Ghosn führen konnten. Das Gremium soll zudem Empfehlungen für die Führungsarbeit bei Nissan erarbeiten.
(W.Uljanov--DTZ)