Eon verbaut ersten intelligenten Stromzähler mit staatlicher Zertifizierung
Bei der Umstellung auf intelligente Stromzähler hat der Energieversorger Eon nach eigenen Angaben als erstes Unternehmen in Deutschland ein Smart Meter verbaut, das staatlich zertifiziert wurde. Eingesetzt wurde das Gerät bereits am Freitag bei einem Kunden in Norddeutschland, wie Eon am Montag mitteilte. Dem Einbau vorausgegangen war demnach eine monatelange Prüfung durch das Bundeswirtschaftsministerium.
Smart Meter sollen Verbrauchern und Anbietern einen besseren Überblick über den Energieverbrauch ermöglichen. Dadurch sollen die intelligenten Stromzähler Kunden Einsparpotenziale im eigenen Haushalt aufzeigen - und auf der anderen Seite durch Weiterleitung der Daten an zentrale Erfassungsstellen eine Anpassung des Netzes an den Strombedarf ermöglichen.
Zuletzt hatte es aus der Wirtschaft allerdings Kritik daran gegeben, dass die Umsetzung zu schleppend verlaufe. Laut dem Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende von 2016 sollten die Geräte für bestimmte Gruppen von Stromverbrauchern bereits ab dem vergangenen Jahr eingebaut werden.
Der Einbau des ersten zertifizierten Smart Meters erfolgte nach Angaben von Eon nun, nachdem Ende vergangener Woche für den Hersteller PPC, dessen Geräte Eon verbaut, ein Zertifikat ausgestellt wurde. Zertifiziert werden müssen die smarten Zähler durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Verbraucherschützer hatten in der Vergangenheit die Befürchtung geäußert, dass die Daten aus den Strommessgeräten auf verschiedenen Seiten Begehrlichkeiten wecken könnten - und dabei auch vor möglichem Datendiebstahl gewarnt.
Nach Angaben von Eon bieten Smart Meter indes viele Vorteile: So werde es perspektivisch möglich sein, Unregelmäßigkeiten im Stromverbrauch festzustellen. Kunden könnten dann etwa darüber informiert werden, wenn der Gefrierschrank mehr Strom als üblich verbraucht und enteist werden sollte. Auch defekte Geräte ließen sich dadurch frühzeitig erkennen. Außerdem könnten Kunden in Zukunft auch von tageszeitabhängigen Tarifen profitieren - und etwa Waschmaschine und Trockner in den Zeiten nutzen, wenn der Tarif am günstigsten ist.
Während der Zählerstand heute in der Regel nur einmal im Jahr abgelesen wird, sollen die Geräte künftig Kunden bequem per App darüber informieren, wie viel Strom verbraucht wird. "Mit intelligenten Stromzählern gewinnen unsere Kunden an Komfort und sparen auf Dauer zusätzlich Geld", erklärte Victoria Ossadnik, Vorsitzende der Geschäftsführung bei Eon Energie Deutschland. Die Technik ermögliche außerdem auch eine bessere Einbindung Erneuerbarer Energien im Strommix.
(W.Uljanov--DTZ)