Verbraucherstimmung im Juli wieder verbessert
Die Konsumstimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland hat sich im Juli wieder verbessert. "Die Einkommenserwartungen legen deutlich zu und sowohl die Konjunkturerwartung wie auch die Anschaffungsneigung steigen moderat an", erklärten das Marktforschungsunternehmen GfK und das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) am Mittwoch. Für August erwarten sie daher einen deutlichen Anstieg des Konsumklimas um 3,2 Zähler auf minus 18,4 Punkte.
Zuvor hatte sich die Konsumstimmung im Juni nicht weiter verbessert, nachdem sie vier Monate in Folge angestiegen war. Die Aufhellung im Juli ist laut GfK und NIM vor allem auf die gestiegenen Einkommenserwartungen der Menschen in Deutschland zurückzuführen. "Aber mit großer Wahrscheinlichkeit spielt hier auch die EM-Euphorie, die die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland in vielen Teilen der Bevölkerung ausgelöst hat, eine Rolle", erklärte NIM-Experte Rolf Bürkl.
Es bleibe abzuwarten, ob die Entspannung nachhaltig ist oder nur ein "kurzzeitiges Aufflackern" darstellt. "So schnell wie diese Hochstimmung entstanden ist, kann sie auch wieder verschwinden", warnte Bürkl.
Die Einkommenserwartungen kletterten im Juli den Angaben nach auf den höchsten Wert seit Oktober 2021. Ein Grund dafür sei die abgeschwächte Inflation von 2,2 Prozent, nach 2,4 Prozent im Mai. Gleichzeitig sind die Gehälter und Renten gestiegen, was zu mehr "Einkommensoptimismus" führe. Ein Großteil der bundesdeutschen Haushalte weist laut GfK und NIM derzeit reale Einkommenszuwächse auf.
Damit stieg auch die Anschaffungsneigung. Allerdings sind die Werte den Angaben zufolge weiterhin schlechter als in den beiden Corona-Lockdowns im Frühjahr 2020 und Ende 2020/Anfang 2021.
GfK und NIM führen monatlich Interviews mit Verbraucherinnen und Verbrauchern. Für die aktuelle Erhebung wurden vom 4. bis zum 16. Juli rund 2000 Menschen befragt. Das Konsumklima bezieht sich auf die gesamten privaten Konsumausgaben, also neben dem Einzelhandel auch Dienstleistungen, Reisen, Miete und Gesundheitsdienstleistungen.
(Y.Ignatiev--DTZ)