Deutsche Tageszeitung - Facebook gab womöglich unveröffentlichte Fotos von Millionen Nutzern frei

Facebook gab womöglich unveröffentlichte Fotos von Millionen Nutzern frei


Facebook gab womöglich unveröffentlichte Fotos von Millionen Nutzern frei
Facebook gab womöglich unveröffentlichte Fotos von Millionen Nutzern frei / Foto: ©

Beim Onlinenetzwerk Facebook ist es erneut zu einer Datenpanne gekommen. Der US-Konzern bat am Freitag um Entschuldigung für einen "Bug", durch den unveröffentlichte Fotos von womöglich 6,8 Millionen Nutzern in falsche Hände gelangen konnten. Apps von Drittanbietern, denen Facebook-Nutzer den Zugriff auf Fotos gewährten, war es demnach zwischen dem 13. und dem 25. September möglich, auch auf Fotos zuzugreifen, die nicht bei Facebook gepostet wurden.

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"Wenn jemand einer App die Erlaubnis erteilt, auf seine Facebook-Fotos zuzugreifen, geben wir der App üblicherweise nur Zugang zu den Fotos, die die Leute auf ihrer Timeline teilen", erklärte Facebook-Manager Tomer Bar. In diesem Fall habe der "Bug" Entwicklern aber möglicherweise auch die Gelegenheit verschafft, auf Fotos zuzugreifen, die etwa bei Facebook Stories geteilt wurden.

Betroffen von dem Vorfall seien zudem Fotos, die Nutzer bei Facebook hochluden, aber nicht posteten. "Wir speichern eine Kopie dieses Fotos, sodass der Nutzer es hat, wenn er zurück in die App kommt, um seinen Post fertigzustellen", erklärte Bar. Normalerweise gestatte Facebook externen Apps aber nur Zugang zu Fotos, die Nutzer in ihrer Timeline veröffentlichten.

Nach Angaben von Facebook sollen die betroffenen Nutzer informiert und dann an ein Hilfecenter weitergeleitet werden. Dort sollen sie dem Unternehmen zufolge sehen können, welche Fotos betroffen sein könnten.

Facebook wurde in diesem Jahr von einer Reihe von Krisen und Skandalen erschüttert. Im Frühjahr war ans Licht gekommen, dass die Daten von rund 87 Millionen Nutzern des Netzwerks bei der britischen Firma Cambridge Analytica landeten und von dieser 2016 unerlaubt für den Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Donald Trump benutzt wurden.

(L.Møller--DTZ)

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