Gemeinschaftsunternehmen zur Lithium-Förderung in Bolivien gegründet
Unternehmen aus Deutschland und Bolivien haben die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens zur Förderung von Lithium besiegelt, das als Rohstoff eine entscheidende Rolle bei der Batterieproduktion spielt. "Batterien haben eine herausragende Bedeutung für die Elektromobilität und Energiespeicherung im Rahmen der Energiewende", erklärte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Mittwochabend im Kurzbotschaftendienst Twitter. Das Joint Venture soll Deutschlands Autoindustrie den Zugang zu dem strategisch wichtigen Rohstoff sichern.
An der Vertragsunterzeichnung zwischen dem baden-württembergischen Unternehmen ACI Systems Alemania und dem bolivianischen Staatsunternehmen Yacimientos de Litio Bolivianos nahmen neben Altmaier auch hochrangige bolivianische Politiker teil. Bereits im Vorfeld hatte Altmaier betont, dass Deutschland ein "führender Standort für die Batteriezellfertigung" werden solle. "Die deutsche Industrie tut deshalb gut daran, sich ihren Bedarf frühzeitig zu sichern, um nicht in Rückstand und Abhängigkeit zu geraten."
Angesichts der Elektro-Offensive zahlreicher Autobauer könnte sich die Nachfrage nach Lithium nach Angaben des Wirtschaftsministeriums bis 2025 vervierfachen. Bolivien verspricht sich vom Abbau und der Weiterverarbeitung des "weißen Goldes" einen Schub für die Wirtschaft. Das Land hat die größten Lithium-Vorräte der Erde und zugleich das niedrigste Pro-Kopf-Einkommen Südamerikas. Die Grünen mahnten, die Bundesregierung müsse die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben zum Umwelt- und Menschenrechtsschutz zur Grundlage für die Zusammenarbeit machen.
(P.Vasilyevsky--DTZ)