Deutsche Tageszeitung - Barilla will mit eigener Schokocreme Nutella Konkurrenz machen

Barilla will mit eigener Schokocreme Nutella Konkurrenz machen


Barilla will mit eigener Schokocreme Nutella Konkurrenz machen
Barilla will mit eigener Schokocreme Nutella Konkurrenz machen / Foto: ©

Der italienische Konzern Barilla will Ferrero die Butter vom Brot nehmen - genauer: den weltweit berühmten Schokonussaufstrich. Nutella soll im Land seiner Erfinder ernsthafte Konkurrenz bekommen. Mit Pan di Stelle (Sternenbrot) will das Pasta- und Backwaren-Unternehmen den unangefochtenen Marktriesen angreifen. Bislang hat Barilla unter dem Namen Pan di Stelle Schokokekse mit Sternen im Sortiment.

Textgröße ändern:

Die Macher setzen nicht nur auf die Geschmacksnerven, sondern auch auf das Gewissen der Verbraucher: Sie wollen anders als der Goliath unter den Schokocremes auf Palmöl verzichten. Ferrero verarbeitet für die 1946 in Alba in Norditalien erfundene Nutella weiterhin das Öl, das unter anderem für die besonders glänzende Textur und die Cremigkeit des Aufstrichs sorgt.

Umwelt- und Verbraucherschützer kritisieren den Konzern dafür seit langem, obwohl Greenpeace und der WWF in Sachen Lieferketten und nachhaltige Produktion dem Produkt seinen Segen gegeben haben. Für Palmöl-Plantagen werden oft große Flächen Regenwald vernichtet.

Barilla wirbt zudem damit, dass Pan di Stelle "nur" etwas über 500 Kilokalorien pro 100 Gramm hat - bei Nutella sind es 593. Die Nüsse seien zu "hundert Prozent italienisch", der Kakao fair angebaut in der Elfenbeinküste.

Doch richtig gefährlich werden dürfte der Angriff nicht. Nutella beherrscht weiterhin unangefochten den Markt: Der Anteil beträgt weltweit laut Euromonitor 54 Prozent, in Italien sind es sogar 88 Prozent. Der bislang größte Mitbewerber bei Schokoaufstrichen, die türkische Yildiz Holding, deckt mit Cokokrem gerade mal zwei Prozent des Weltmarkts. Die Nutella-"Fans" "sind eine Macht am Frühstückstisch", sagt Euromonitor-Experte Emil Fazira.

(A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

Stahlindustrie am Scheideweg: Länder fordern günstigen Strom und Wasserstoff

Anlässlich des Stahlgipfels in Duisburg haben die elf deutschen Bundesländer mit Stahlstandorten die Bundesregierung dazu aufgefordert, die Voraussetzungen für einen Erhalt der Stahlindustrie in Deutschland zu schaffen. Notwendig seien bezahlbare Energie und ausreichend grüner Wasserstoff, forderten sie am Montag gemeinsam mit der Wirtschaftsvereinigung Stahl und der IG Metall. Zudem seien auch handelspolitische Maßnahmen nötig, um die Hersteller vor billigen Importen zu schützen.

Boeing kündigt mitten in Streik umfangreiche Sparmaßnahmen an

Inmitten des Streiks bei Boeing hat der angeschlagene US-Flugzeugbauer umfangreiche Sparmaßnahmen wie die Beurlaubung von Mitarbeitern und einen Einstellungsstopp angekündigt. Boeing befinde sich derzeit "in einer schwierigen Phase", erklärte der Finanzchef des Konzerns, Brian West, am Montag in einer Mitteilung an die Mitarbeiter. "Dieser Streik gefährdet unsere Erholung bedeutend und wir müssen die notwendigen Maßnahmen ergreifen", damit das Unternehmen liquide bleibe und seine Zukunft nicht gefährdet werde.

Britischer Premier Starmer lobt bei Italien-Besuch Melonis Einwanderungspolitik

Der britische Premierminister Keir Starmer hat bei einem Besuch in Italien den Umgang der ultrarechten Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni mit irregulärer Migration gelobt. Der Sozialdemokrat Starmer sagte am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Rom, Meloni habe "bemerkenswerte Fortschritte bei der Zusammenarbeit mit Ländern entlang der Migrationsrouten erzielt", indem sie "die Ursachen der Migration an der Wurzel angepackt" habe und "gegen die Schlepperbanden vorgegangen" sei.

Stahlindustrie am Scheideweg: Sorge um Standort Deutschland und Arbeitsplätze

Anlässlich des Nationalen Stahlgipfels in Duisburg sind erneut Befürchtungen vor einem schleichenden Niedergang der Branche in Deutschland und einem weitreichenden Arbeitsplatzabbau laut geworden. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) warnte mit Blick auf die Vorgänge beim Industriekonzern Thyssenkrupp vor einem Verschwinden der Stahlindustrie in Deutschland. Die Organisation Germanwatch forderte "verlässliche Zusagen aus der Politik".

Textgröße ändern: