Preistreiberei: Opec berät mit Partnerländern über Produktionsdrosselung
Die Organisation Erdöl exportierender Staaten (Opec) und weitere wichtige Förderländer sind am Freitagvormittag in Wien zusammengekommen, um über Produktionssenkungen zur Stabilisierung des Ölpreises zu beraten. Der saudiarabische Energieminister Chaled al-Faleh hatte am Donnerstagabend gesagt, er sei "nicht zuversichtlich", dass eine Einigung gefunden werde. Den 15 Mitgliedern der Opec allein war dies am Donnerstag nicht gelungen.
Am Freitag trafen die Opec-Minister mit Vertretern von insgesamt zehn Ölförderländern zusammen, darunter Russland. Auch der russische Energieminister Alexander Nowak hatte sich am Donnerstag wenig optimistisch geäußert: Für sein Land, zweitgrößter Ölproduzent der Welt, sei es "aufgrund der klimatischen Bedingungen sehr viel schwieriger als für andere Länder, die Produktion zu drosseln", sagte er in Sankt Petersburg.
Die Förderländer könnten das Fördervolumen auf dem aktuellen Niveau halten oder noch weiter drosseln, um die Preise zu stabilisieren. US-Präsident Donald Trump hatte die Opec noch am Mittwoch aufgefordert, keine Drosselung zu beschließen. Unter Druck steht damit besonders Saudi-Arabien, weil die Beziehungen zu den USA nach der Tötung des regierungskritischen saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi ohnehin schon belastet sind.
Der Ölpreis ist in den vergangenen zwei Monaten um mehr als 30 Prozent gesunken und pendelt derzeit um die 60 Dollar pro Fass. Grund dafür ist, dass Händler ein Überangebot bei gleichzeitig nachlassender Nachfrage wegen der sich abschwächenden Konjunktur erwarten. (P.Vasilyevsky--DTZ)