Deutsche Tageszeitung - Samsung: Dreitägiger Streik hat keine Auswirkungen auf Produktion

Samsung: Dreitägiger Streik hat keine Auswirkungen auf Produktion


Samsung: Dreitägiger Streik hat keine Auswirkungen auf Produktion
Samsung: Dreitägiger Streik hat keine Auswirkungen auf Produktion / Foto: © AFP

Der am Montag gestartete dreitägige Streik bei dem südkoreanischen Technologieriesen Samsung Electronics hat nach Angaben des Unternehmens keine Folgen für die Arbeitsabläufe. "Es gibt keine Unterbrechung der Produktion", zitierten örtliche Medien am Dienstag Angaben aus dem Unternehmen. Samsung stellt auch für die Weltwirtschaft bedeutsame hochwertige Speicherchips her.

Textgröße ändern:

Eine ranghohe Gewerkschaftsvertreterin widersprach den Unternehmensangaben - die Produktion sei durchaus beeinträchtigt. "Was jedoch viel wichtiger ist: Das Unternehmen muss verstehen, dass es uns nicht nur darum geht", sagte Park Seol AFP. "Wir möchten, dass sie unsere Stimme hören und verstehen, wie verzweifelt wir sind." Nach Angaben der Gewerkschaft National Samsung Electronics Union hatten am Montag über 5000 Mitglieder die Arbeit niedergelegt. Insgesamt hat die Gewerkschaft mehr als 30.000 Mitglieder, das entspricht über einem Fünftel der Belegschaft.

Der Wirtschaftswissenschaftler Kim Dae Jong von der Sejong-Universität hatte am Montag zu bedenken gegeben, dass zu den Streik-Teilnehmenden auch diejenigen gehörten, die "an den Chip-Montagelinien arbeiten". Da die Gewerkschaft den Streik verlängern könnte, sei dies "ein erhebliches Risiko für das Management von Samsung inmitten seines Wettlaufs um die Vorherrschaft auf dem wettbewerbsintensiven Chipmarkt".

Die Samsung-Beschäftigten streiken für höhere Löhne. Der Ausstand soll insgesamt drei Tage dauern. Im Juni hatte es bereits einen eintägigen Streik gegeben - den ersten überhaupt in der Firmengeschichte. Samsung hatte sich zuvor jahrzehntelang erfolgreich gegen jedwede gewerkschaftliche Organisation seiner Beschäftigten gesträubt.

Seit Januar befindet sich das Samsung-Management in Verhandlungen mit der Gewerkschaft. Allerdings gelang es beiden Seiten bislang nicht, ihre Differenzen zu überbrücken. Ein Lohnerhöhungsangebot des Unternehmens von 5,1 Prozent lehnte die Gewerkschaftsseite ab. Zudem pocht sie auf eine Verbesserung beim Jahresurlaub und bei der Transparenz der leistungsabhängigen Boni.

(P.Hansen--DTZ)

Empfohlen

Bahnverkehr in Mitte Deutschlands durch Störung zeitweise massiv beeinträchtigt

Eine technische Störung hat am Samstagnachmittag zu weiträumigen Zugausfällen in der Mitte Deutschlands geführt. Nach zwei Stunden konnte die Deutsche Bahn melden, dass der Fern- und Nahverkehr wieder anlaufe. Beeinträchtigungen bis zum Betriebsschluss seien allerdings weiter möglich. Der Verkehrsverbund Rhein-Main (RMV) sprach von einer "bundesweiten technischen Störung im Funkverkehr".

Bahnverkehr in der Mitte Deutschlands durch Störung "massiv beeinträchtigt"

Eine technische Störung hat zu weiträumigen Zugausfällen in der Mitte Deutschlands geführt. Der Verkehr sei "massiv beeinträchtigt", teilte die Bahn am Samstagnachmittag auf ihrer Website mit. "Züge im betroffenen Bereich warten die Störung an Bahnhöfen ab." Experten der Bahn arbeiteten "unter Hochdruck an der Störungsbeseitigung".

EPR-Atomreaktor im französischen Flamanville nach Abschaltung wieder angelaufen

Nach einer automatischen Abschaltung vor wenigen Tagen ist der EPR-Atomreaktor im französischen Flamanville am Samstag wieder angelaufen. Wie der Stromkonzern und Betreiber EDF mitteilte, lief der Reaktor von Flamanville 3 am Morgen mit 0,2 Prozent seiner Kapazität. Die Anlage soll langsam hochgefahren werden. Laut EDF wird nun der Anschluss an das Stromnetz bis Ende des Herbstes vorbereitet.

VW-Krise: BDI fordert bessere Rahmenbedingungen - Linke will Dividenden-Rückzahlung

Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) hat angesichts der Krise bei Volkswagen von der Politik bessere Rahmenbedingungen für die Wirtschaft gefordert. BDI-Präsident Siegfried Russwurm kritisierte am Samstag zu hohe Energiepreise und Steuern sowie "ausufernde Bürokratie" und eine "teils unzuverlässige öffentliche Infrastruktur". Die Linken-Parteivorsitzende Janine Wissler forderte Aktionäre des VW-Konzerns auf, vor dem Hintergrund möglicher Werkschließungen und betriebsbedingter Kündigungen Dividenden in Milliardenhöhe zurückzuzahlen.

Textgröße ändern: