Deutsche Tageszeitung - Studie: Auto-Importe aus China gehen durch neue EU-Zölle um 42 Prozent zurück

Studie: Auto-Importe aus China gehen durch neue EU-Zölle um 42 Prozent zurück


Studie: Auto-Importe aus China gehen durch neue EU-Zölle um 42 Prozent zurück
Studie: Auto-Importe aus China gehen durch neue EU-Zölle um 42 Prozent zurück / Foto: © AFP/Archiv

Einer Studie zufolge werden die Importe von Autos aus China in die EU nach der Einführung neuer Zölle auf Elektrofahrzeuge deutlich zurückgehen. Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel rechnet laut einer Donnerstag veröffentlichten Studie mit einem Rückgang um 42 Prozent. Die Preise für Elektroautos in Europa werden demnach langfristig aber nur geringfügig beeinflusst.

Textgröße ändern:

Die sinkenden Importe aus China werden den Forschenden zufolge durch mehr Verkäufe von Produzenten aus Europa und Einfuhren aus anderen Drittländern ausgeglichen. In China dürften die Preise für E-Autos sinken, in Europa indes leicht um 0,3 bis 0,9 Prozent steigen. Kurzfristig könnten diese Effekte den Forschenden zufolge größer sein. Das IfW simulierte die Auswirkungen der Strafzölle gemeinsam mit dem Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) und dem Supply Chain Intelligence Institute Austria (ASCII).

Die Strafzölle für Elektroautos aus China treten am Donnerstag vorläufig in Kraft. Hintergrund sind Vorwürfe, dass chinesische Hersteller von umfassenden Subventionen profitieren und dies zulasten europäischer Hersteller geht.

"Prinzipiell reagiert die EU zu Recht mit Ausgleichszöllen auf die verzerrenden Handelspraktiken Chinas", erklärte Wifo-Direktor Gabriel Felbermayr. Gleichzeitig solle die EU alles dafür tun, Verhandlungsergebnisse zu erzielen und "Eskalationsspiralen" zu vermeiden, riet er.

Bereits kurz nach Ankündigung der EU-Untersuchung hatte die chinesische Regierung ein Anti-Dumpingverfahren gegen französischen Branntwein eingeleitet. Seit kurzem läuft eine Untersuchung gegen europäisches Schweinefleisch. Eine Einführung von Zöllen in diesem Bereich wäre laut Studie zwar "unangenehm" - insbesondere für Schweinebauern in Dänemark, Spanien und Deutschland -, hätte aber nur geringe Auswirkungen auf den Wohlstand in der EU.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Bahnverkehr in Mitte Deutschlands durch Störung zeitweise massiv beeinträchtigt

Eine technische Störung hat am Samstagnachmittag zu weiträumigen Zugausfällen in der Mitte Deutschlands geführt. Nach zwei Stunden konnte die Deutsche Bahn melden, dass der Fern- und Nahverkehr wieder anlaufe. Beeinträchtigungen bis zum Betriebsschluss seien allerdings weiter möglich. Der Verkehrsverbund Rhein-Main (RMV) sprach von einer "bundesweiten technischen Störung im Funkverkehr".

Bahnverkehr in der Mitte Deutschlands durch Störung "massiv beeinträchtigt"

Eine technische Störung hat zu weiträumigen Zugausfällen in der Mitte Deutschlands geführt. Der Verkehr sei "massiv beeinträchtigt", teilte die Bahn am Samstagnachmittag auf ihrer Website mit. "Züge im betroffenen Bereich warten die Störung an Bahnhöfen ab." Experten der Bahn arbeiteten "unter Hochdruck an der Störungsbeseitigung".

EPR-Atomreaktor im französischen Flamanville nach Abschaltung wieder angelaufen

Nach einer automatischen Abschaltung vor wenigen Tagen ist der EPR-Atomreaktor im französischen Flamanville am Samstag wieder angelaufen. Wie der Stromkonzern und Betreiber EDF mitteilte, lief der Reaktor von Flamanville 3 am Morgen mit 0,2 Prozent seiner Kapazität. Die Anlage soll langsam hochgefahren werden. Laut EDF wird nun der Anschluss an das Stromnetz bis Ende des Herbstes vorbereitet.

VW-Krise: BDI fordert bessere Rahmenbedingungen - Linke will Dividenden-Rückzahlung

Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) hat angesichts der Krise bei Volkswagen von der Politik bessere Rahmenbedingungen für die Wirtschaft gefordert. BDI-Präsident Siegfried Russwurm kritisierte am Samstag zu hohe Energiepreise und Steuern sowie "ausufernde Bürokratie" und eine "teils unzuverlässige öffentliche Infrastruktur". Die Linken-Parteivorsitzende Janine Wissler forderte Aktionäre des VW-Konzerns auf, vor dem Hintergrund möglicher Werkschließungen und betriebsbedingter Kündigungen Dividenden in Milliardenhöhe zurückzuzahlen.

Textgröße ändern: