Neue Halberg Guss nach monatelangem Streit verkauft
Es war ein monatelanger Streit mit harten Bandagen, der nun damit endet, dass sich die umstrittene Prevent-Gruppe von dem Autozulieferer Neue Halberg Guss (NHG) trennt. Wie die Unternehmensleitung am Donnerstag mitteilte, soll das auf Restrukturierungen spezialisierte Finanzunternehmen One Square Advisors aus München das Geschäft übernehmen. Mit dem Verkauf gebe es endlich neue Chancen für die Beschäftigten und Arbeitsplätze, erklärte die Gewerkschaft IG Metall.
Über den Verkaufspreis vereinbarten die Parteien Stillschweigen. Die Familie Hastor, der auch die Prevent-Gruppe gehört, hatte den Hersteller von Zylindergehäusen Anfang des Jahres übernommen. Daraufhin kündigte der Autobauer Volkswagen, mit dem Prevent 2016 einen heftigen Preiskampf mittels Lieferboykotts ausfocht, seine Aufträge. Das NHG-Management reagierte mit dem Plan, das Werk in Leipzig mit 700 Beschäftigten zu schließen und am anderen Standort in Saarbrücken hunderte der 1200 Mitarbeiter zu entlassen. Die IG Metall bestreikte daraufhin das Unternehmen im Sommer 48 Tage lang.
"Der Verkaufsprozess eröffnet die Chance eines Neuanfangs für die Werke, ihre Beschäftigten und die Kunden", erklärte der Bezirksleiter der IG Metall im Saarland, Jörg Köhlinger. "Aber auch bei einem neuen Eigentümer bleibt unsere Forderung ein valides Fortführungs- und Zukunftskonzept für beide Standorte". Bis das erreicht sei, bleibe noch einiges zu tun.
Innerhalb der nächsten zehn Tage soll der Verkauf abgeschlossen sein. Das NHG-Management kündigte an, weiterzuziehen: "Unser Geschäftsmodell ist und bleibt, in angeschlagene Unternehmen zu investieren, diese zu restrukturieren und damit die - oft nur geringen - Zukunftschancen zu nutzen."
(W.Uljanov--DTZ)