General Motors verordnet sich eine Rosskur
Im Rahmen einer massiven Umstrukturierung will der US-Autobauer General Motors (GM) im kommenden Jahr mehr als jede Sechste seiner Stellen streichen und sieben Fabriken stilllegen. Eingespart werden sollen dadurch sechs Milliarden Dollar (5,3 Milliarden Euro), wie der Konzern am Montag ankündigte.
Unternehmenschefin Mary Barra begründete die Pläne mit den "sich wandelnden Marktbedingungen". Schwerpunktmäßig will sich GM künftig auf die Produktion der in den USA überaus beliebten geländegängigen Limousinen (SUVs) und Kleinlaster mit offener Ladefläche (Pickups) konzentrieren. Auch der Entwicklung einer neuen Generation von Elektroautos soll Priorität gegeben werden.
Wegfallen sollen 15 Prozent der weltweit 180.000 Stellen beim größten US-Autohersteller. Allein in den USA sollen im Zuge der Rosskur vier Produktionsanlagen geschlossen werden. Dies sind die Fabriken Hamtramck in Detroit im Bundesstaat Michigan, Lordstown in Warren im Bundesstaat Ohio sowie zwei Spezialfabriken für Batterien und Getriebe in Warren und Baltimore im Bundesstaat Maryland.
Zudem will GM seine Anlage in Oshawa in der kanadischen Provinz Ontario stilllegen sowie zwei weitere am Montag zunächst nicht genannte Fabriken im Ausland. Bei einer von ihnen dürfte es sich um die Fabrik im südkoreanischen Gusan handeln. Pläne für deren Schließung hatte das Unternehmen bereits zu einem früheren Zeitpunkt bekanntgegeben.
Die Umstrukturierungen sollten dafür sorgen, dass GM in hohem Maße "agil, widerstandsfähig und profitabel" sei, erklärte Barra. Die US-Automobilgewerkschaft UAM warf der Konzernleitung allerdings vor, die Produktion in großem Stil nach China und Mexiko verlagern zu wollen, wo die Löhne um mehr als die Hälfte niedriger seien. Die UAM kündigte an, die "hartherzigen" Pläne mit allen ihr zur Verfügung stehenden rechtlichen und tarifvertraglichen Mitteln bekämpfen zu wollen.
(W.Uljanov--DTZ)