Verdi bereitet sich auf Streiks bei der Eurowings vor
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi bereitet die Flugbegleiter bei Lufthansas Billig-Flieger Eurowings auf Streiks vor. Die Tarifkommission habe nach monatelangen ergebnislosen Verhandlungen das Angebot der Arbeitgeber abgelehnt, teilte die Gewerkschaft am Donnerstag mit. "Die Situation ist für die Beschäftigten nicht mehr länger tragbar", erklärte Verhandlungsführer Volker Nüsse. "Am Verhandlungstisch geht es offenbar nicht weiter, deshalb werden wir Arbeitskampfmaßnahmen vorbereiten".
Für Verdi stehen bei dem Tarifkonflikt die Einsatzbedingungen der rund 1000 Flugbegleiter und die Verlässlichkeit der Dienstpläne im Mittelpunkt. Sie wirft dem Management vor, die Dienstpläne zu oft zu ändern, und das ohne tarifliche Grundlage. "Das Tarifchaos bei Eurowings ist nicht mehr überschaubar, kein Beschäftigter weiß, welche Regelungen für ihn gelten", erklärte Nüsse. "Die Flugbegleiter haben ein Recht auf planbare Freizeit und verlässliche Dienstpläne".
Stattdessen biete der Arbeitgeber aber nur eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und habe bereits angekündigt, kaum noch Verhandlungsspielraum zu sehen. Die nächste Verhandlungsrunde soll Anfang Dezember stattfinden.
Die Gewerkschaft kritisiert auch, dass Eurowings ihr nicht genügend Personalvertreter zugestehe. Verdi begrüßt deshalb den Beschluss des Bundeskabinetts vom Donnerstag, dass auch fliegendes Personal uneingeschränkt einen Betriebsrat gründen darf. Bislang durften sie das nur, wenn es im Tarifvertrag ausdrücklich vereinbart wurde. Die gesetzliche Garantie sei eine Reaktion auf die immer größeren Billig-Airlines wie Ryanair, die laut Verdi die Gründung von Betriebsräten behindern. (W.Uljanov--DTZ)