Malmström droht USA im Falle von Autozöllen mit Gegenmaßnahmen
Zu Beginn der Handelsgespräche zwischen EU und USA in Washington hat EU-Kommissarin Cecilia Malmström Vergeltungsmaßnahmen für den Fall angekündigt, dass US-Präsident Donald Trump Zölle auf europäische Autos einführen sollte. "Die EU hat eine Liste mit Gegenzöllen fertig", sagte Malmström am Mittwoch nach ihrem Treffen mit dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer. Darauf könnten Autos, landwirtschaftliche Produkte und Industrieprodukte stehen. "Aber wir hoffen, dass es nicht dazu kommt."
Autozölle seien "vollkommen ungerechtfertigt", sagte Malmström weiter. Die Mitgliedsländer der EU litten bereits unter den von den USA verhängten Strafzöllen auf Stahl und Aluminium. Auch hier habe die EU Gegenmaßnahmen ergriffen.
Trump wirft der EU bei einer Reihe von Produkten unfaire Handelspraktiken vor. Im Juni verhängte er deshalb Strafzölle auf Stahl und Aluminium und drohte auch mit Aufschlägen auf europäische Autos, die vor allem deutsche Hersteller treffen würden. Im Juli einigten sich dann EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Trump auf Vorgespräche über ein mögliches Abkommen zu Industriegütern.
Trump will die Handelsgespräche mit der EU auch auf den Agrarbereich ausdehnen, um einen Erfolg für seine Klientel unter den US-Farmern zu verbuchen. Malmström betonte, dies sei nicht Teil der Gespräche.
Die EU-Kommissarin sagte weiter, einen Kalender für die Verhandlungen gebe es nicht. "Wir verhandeln eigentlich auch nicht mit den Amerikanern. Wir diskutieren, wie man Regulierungen erleichtern kann", etwa für die Pharmaindustrie oder die Hersteller medizinischer Geräte.
(O.Tatarinov--DTZ)