Französische NGO droht Facebook mit Sammelklage wegen Angriffs auf Privatsphäre
Die französische Nichtregierungsorganisation Internet Society France hat Facebook mit einer Sammelklage wegen Verstoßes gegen die neue Datenschutzverordnung (DSGVO) der Europäischen Union gedroht. Das Netzwerk schütze in mehreren Punkten nicht die persönlichen Daten seiner Nutzer, erklärte die NGO am Freitag. Sie setzt auf die Beteiligung von möglichst vielen Facebook-Nutzern in Frankreich an einer möglichen Sammelklage.
Die NGO wirft dem US-Unternehmen vor, die Daten seiner Nutzer zu sexueller Orientierung, Religion und politischen Ansichten zu sammeln. Zudem verfolge es mit sogenannten Cookies die Internet-Aktivitäten von Menschen, die sich Facebook-Seiten anschauen, ohne selbst Mitglied zu sein.
Insgesamt listet die NGO in ihrem Schreiben an Facebook sieben Punkte auf, die "wiederkehrende Gefährdungen der Freiheiten und des Privatlebens" darstellten. Die NGO setzt sich für ein für jeden offenes und neutrales Internet ein.
Nach der europäischen Datenschutzverordnung hat Facebook vier Monate Zeit, auf die Vorwürfe zu reagieren. Die DSGVO war am 25. Mai endgültig in Kraft getreten. Die neuen Regeln machen Unternehmen und Organisationen Vorgaben für die Speicherung von Daten. Kunden und Nutzer bekommen mehr Möglichkeiten, gegen Missbrauch vorzugehen. Betroffen sind auch Firmen in Drittländern, die personenbezogene Daten von EU-Bürgern verarbeiten.
(A.Stefanowych--DTZ)