Siemens trotz Problemen in Kraftwerksparte mit stabilem Jahresgewinn
Der Technologiekonzern Siemens hat trotz anhaltender Probleme in seiner Kraftwerksparte einen stabilen Jahresgewinn erzielt. Wie der Konzern am Donnerstag in München mitteilte, betrug der Gewinn 6,12 Milliarden Euro. Das vierte Geschäftsquartal fiel dabei vergleichsweise schwach aus: Der Gewinn sank im Jahresvergleich um fast die Hälfte auf 681 Millionen Euro. Grund dafür waren Kosten durch die Ausgliederung der Zugsparte als Vorbereitung auf die Fusion mit dem französischen Alstom-Konzern.
Der Zusammenschluss mit Alstom soll im ersten Halbjahr 2019 abgeschlossen werden. So lange trägt die Zug-Tochter aber ordentlich zum Konzernergebnis bei. Im vierten Quartal waren es 236 Millionen Euro, etwa ein Viertel mehr als noch vor einem Jahr. Auch das Auftragsvolumen lag dank eines Großauftrags der Deutschen Bahn für zusätzliche ICE 4 deutlich über dem Vorjahr.
Das Siemens-Geschäft mit Strom und Gas dagegen litt trotz einer Belebung der Aufträge insbesondere in Ägypten weiter und verlor im letzten Geschäftsquartal unterm Strich 139 Millionen Euro. Einer der Hauptgründe sind Kosten für den Personalumbau. Die Sparte kämpft nach wie vor mit Überkapazitäten wegen der schwachen globalen Nachfrage nach großen Turbinen. Siemens hofft, einen Auftrag in Höhe von mehreren Milliarden Euro aus dem Irak zu erhalten. Bagdad hat sich jedoch noch nicht zwischen dem Angebot der Deutschen und des US-Konkurrenten GE entschieden.
Mit 28 Prozent am stärksten legte das Ergebnis in der Sparte zu, die Fabriken digitalisiert. Diese trug 616 Millionen Euro zum Konzerngewinn bei. Dabei boomt vor allem das Software-Geschäft in den USA und China.
Zusammen mit den Jahreszahlen kündigte Siemens auch an, weitere Aktien zurückkaufen zu wollen. Das Programm hat ein Volumen von drei Milliarden Euro und soll bis 2021 laufen.
(Y.Ignatiev--DTZ)