Linken-Chefin Kipping kritisiert VW-Abwrackprämie für alte Diesel
Linken-Chefin Katja Kipping hat die von Volkswagen angekündigte Abwrackprämie für alte Dieselfahrzeuge scharf kritisiert. "Das ist ein weiterer Versuch der Autokonzerne, aus ihrem millionenfachen Diesel-Betrug an den Kunden erneut Kapital zu schlagen", sagte Kipping der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitagsausgabe). Statt die Mängel an den Fahrzeugen auf eigene Kosten zu beheben, wollten die Autobauer die Kosten wieder auf die Käufer abwälzen und ihnen "ihre Ladenhüter mit satten Gewinnen verkaufen".
Dadurch würden "wieder neue Dreckschleudern auf die Straße gebracht", weil ein gutes Angebot umweltfreundlicher Antriebe fehle, sagte Kipping weiter. "Wer sich kein neues Auto leisten kann, der hat so oder so Pech gehabt", kritisierte die Parteivorsitzende. "Man muss wohl Autoboss oder als Verkehrsminister getarnter Auto-Lobbyist mit CSU-Parteibuch sein, um das für Klima- und Umweltschutz zu halten."
VW hatte am Donnerstag bekanntgegeben, ab sofort wieder eine Prämie zu zahlen, wenn Dieselhalter ihr altes Auto verschrotten und dafür einen neuen Diesel kaufen. Dieselbesitzer bekommen je nach neu gekauftem Automodell eine "Umweltprämie" zwischen 1500 und 8000 Euro, wenn sie dafür einen alten Diesel der Euronormen 1 bis 4 abwracken.
Außerdem bietet Volkswagen in bestimmten Regionen zusätzliche Prämien. Dabei handelt es sich um die 14 von der Bundesregierung in ihrem Dieselkonzept festgelegten Städte mit besonders hoher Luftschadstoffbelastung sowie die angrenzenden Landkreise.
(A.Stefanowych--DTZ)