EU-Kommissarin Malmström rechnet nicht mit raschem Handelsabkommen mit den USA
EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström rechnet nicht mit einem raschen Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den USA. Sie glaube nicht, dass die Gespräche darüber bis zum Jahresende abgeschlossen sein werden, sagte sie der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom Donnerstag. "Wir haben ja noch nicht einmal begonnen, darüber offiziell zu verhandeln." Außerdem benötige sie noch ein Verhandlungsmandat der Mitgliedstaaten.
Dass die Verhandlungen wie von den USA gefordert auch den Agrarsektor umfassen sollen, schloss Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) indes aus. "Wir wollen nicht über die Landwirtschaft sprechen, für alles andere sind wir offen", sagte der Minister der "FAZ". "Im Übrigen wollen wir auch, dass die einseitigen Zollerhöhungen auf Stahl und Aluminium wieder abgeschafft werden."
Altmaier stellte zudem staatliche Unterstützung für ein geplantes Terminal für Flüssiggas (LNG) aus den USA in Deutschland in Aussicht. Der Aufbau eines solchen Terminals koste bis zu einer halben Milliarde Euro, sagte er der "FAZ". Es sei zwar "klar", dass dieses Geld zum Großteil aus der Wirtschaft kommen müsse. "Aber wir haben auch einige Optionen, das zu unterstützen." Eine Entscheidung über den Standort des Terminals könnte laut Altmaier bis Jahresende fallen.
Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer hatte am Dienstag mitgeteilt, dass die US-Regierung den Kongress in Washington offiziell darüber informiert habe, dass über ein Handelsabkommen mit der EU verhandelt werden soll. Bisher war zwischen beiden Seiten nur sondiert worden, ob genügend gemeinsame Grundlagen für Verhandlungen über ein Handelsabkommmen bestehen. Die EU und USA hatten im Sommer 2013 Verhandlungen über das Transatlantische Freihandelsabkommen TTIP aufgenommen, sie wurden später auf Eis gelegt.
(M.Dorokhin--DTZ)