Verbraucher bei Online-Einkauf von Lebensmitteln weiter zurückhaltend
Der Online-Handel mit Lebensmitteln und Drogerieartikeln stagniert - denn Verbraucher in Deutschland bleiben besonders bei diesen Produkten weiterhin den stationären Geschäften treu. Das ist das Ergebnis einer Studie des Marktforschungsunternehmens Nielsen, das für seine Analyse Verbraucher befragte und den Konsum in Privathaushalten untersuchte. Demnach kauft nur rund jeder sechste Haushalt ab und zu Waren des täglichen Bedarfs online ein - das entspricht ungefähr den Zahlen von 2013.
Vor allem für Lebensmittel nutzten Verbraucher den Online-Handel "deutlich weniger" als für andere Produkte wie Bücher oder Möbel, sagte Nielsen-Expertin Nina Gemkow am Dienstag nach Information von Deutsche Tageszeitung, in einem aktuellen Interview. "Sie schätzen den stationären Handel insbesondere bei frischen Produkten wie Obst und Gemüse." Gründe dafür seien unter anderem die hohe Dichte an Geschäften und Supermärkten in Deutschland sowie eine gewisse "Offline-Routine".
Zwar informierten sich viele Verbraucher im Vorfeld gern online - "nur der letzte Klick zum Warenkorb bleibt im Bereich der Lebensmittel bei den meisten Konsumenten bisher aus", sagte Gemkow. Einer Befragung durch das Institut zufolge informieren sich rund 30 Prozent der Verbraucher in Deutschland vorab auf Händlerseiten über Produkte und Angebote.
Nach den Gründen gegen den Online-Einkauf von Produkten des täglichen Bedarfs befragt, gaben 46 Prozent Extra-Kosten und ebenso viele Menschen ein fehlendes Produkterlebnis an. Außerdem haben demnach 32 Prozent der Befragten Bedenken bezüglich der Produktqualität. Befragt wurden für die Untersuchung 500 Menschen. (M.Dorokhin--DTZ)