CNBC: JP-Morgan-Chef und Ford-Präsident reisen nicht nach Saudi-Arabien
Die Liste der Unternehmenschef, die wegen des Verschwindens des saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi nicht zu einer Wirtschaftskonferenz nach Saudi-Arabien reisen werden, wird länger. Der US-Sender CNBC berichtete am Sonntag, auch der Chef der US-Bank JP Morgan, Jamie Dimon, und Ford-Verwaltungsratspräsident Bill Ford hätten ihre Teilnahme abgesagt. Ein Sprecher der Bank wollte zu den Gründen keine Stellung nehmen.
Von Khashoggi fehlt seit einem Besuch im saudiarabischen Konsulat in Istanbul am 2. Oktober jede Spur. Türkische Ermittler gehen davon aus, dass der Regierungskritiker im Konsulat von saudiarabischen Agenten ermordet wurde. Riad bestreitet dies, ist bisher aber den Beweis dafür schuldig geblieben, dass Khashoggi das Gebäude lebend verließ.
Ihre Teilnahme an der "Wüsten-Davos" genannten Wirtschaftskonferenz haben bereits der britische Milliardär und Virgin-Gründer Richard Branson und Uber-Chef Dara Khosroshahi abgesagt. Von französischer Seite haben die Chefs der Banken BNP Paribas und Société Générale, des Energiekonzerns EDF, des Technologiekonzerns Thales und von AccorHotels ihren Verzicht erklärt. Auch zahlreiche Medien wie die "Financial Times", die "New York Times", der "Economist", Bloomberg und CNN bleiben dem Treffen fern.
Zu ihrer Zusage stehen bislang Siemens-Chef Joe Kaeser und auch die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde. Sie hatte gesagt, sie sei "entsetzt" über den Fall Khashoggi, werde aber an der Konferenz teilnehmen. Auch US-Finanzminister Steven Mnuchin will kommen.
(W.Budayev--DTZ)