Deutsche Telekom und Telefónica arbeiten bei Ausbau ihrer Mobilfunknetze zusammen
Die Deutsche Telekom und die O2-Mutter Telefónica weiten ihre Zusammenarbeit aus, um den Mobilfunkausbau in Deutschland zu beschleunigen. Die beiden Unternehmen erklärten am Montag, sie würden langfristig mindestens 5000 Mobilfunkstandorte der Telefónica an die Glasfaserinfrastruktur der Telekom anbinden. "Die Ressourcen, die wir einsparen, werden wir konsequent in den weiteren Netzausbau und die Entwicklung von 5G investieren", erklärte der Deutschland-Chef der Telekom, Dirk Wössner.
Die Telekom baut und betreibt demnach das mit Abstand größte Glasfasernetz in Deutschland. Diese Infrastruktur werde nun auch Telefónica nutzen. Der Chef von Telefónica Deutschland, Markus Haas, betonte, sein Unternehmen könne so den Ausbau des eigenen Mobilfunknetzes beschleunigen und einen "signifikanten" Anteil der Mobilfunkstandorte "fit für 5G" machen.
Für Kunden beider Unternehmen wird sich hinsichtlich der Vertragsinhalte oder Rufnummern nichts ändern, wie Telekom und Telefónica versicherten. Beide Mobilfunknetze werden weiterhin separat voneinander bestehen.
Die Anforderungen an die Mobilfunknetze aller Betreiber steigen ständig, wie beide Unternehmen betonten. Angesichts immer größerer Datenmengen und immer mehr mobiler Geräte seien neben der Übertragungsgeschwindigkeit auch Verfügbarkeit und Netzabdeckung wichtige Faktoren. Daher "greifen die Telekommunikationsanbieter auf partnerschaftliche Vorgehensweisen zurück" - auch ohne "regulatorische Eingriffe" des Staates, wie Telekom-Deutschland-Chef Wössner betonte.
Im Frühjahr 2019 soll die Versteigerung der Frequenzen für den nächsten Mobilfunkstandard 5G stattfinden. Es gibt Forderungen, die Mobilfunkbetreiber zu einer möglichst großen Abdeckung zu verpflichten. Die drei großen Anbieter Telekom, Vodafone und Telefónica hatten bei einem Treffen mit dem für die digitale Infrastruktur zuständigen Minister Andreas Scheuer (CSU) Mitte Juli aber verlangt, dass es bei der 5G-Versteigerung möglichst wenig Auflagen für sie gibt.
(A.Stefanowych--DTZ)