BA warnt vor Fachkräftemangel in naturwissenschaftlich-technischen Berufen
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) warnt vor einem verschärften Fachkräftemangel in naturwissenschaftlich-technischen Berufen. "Die Zahl der MINT-Engpassberufe steigt und betrifft alle Qualifikationsebenen", sagte BA-Vorstandsmitglied Valerie Holsboer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. In den letzten Jahren habe sich besonders der Mangel an Fachkräften mit beruflicher Ausbildung oder Meisterqualifikation verstärkt, erläuterte Holsboer.
Die Ursachen für den verschärften Fachkräftemangel seien vielfältig. Sie hätten auch damit zu tun, "dass die Auftragsbücher der Unternehmen wegen der anhaltend guten konjunkturellen Lage voll sind und immer mehr Fachkräfte auch im MINT-Bereich gesucht werden".
Laut BA dauerte es 2017 im Schnitt aller MINT-Berufe 119 Tage, um eine freie Stelle neu zu besetzen - und damit länger als im Schnitt aller Berufe, wie das RND berichtete. Bei Klempnern, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnikern waren es demnach sogar 170 Tage, bei Softwareentwicklern und Programmierern 158 Tage.
Der Frauenanteil in MINT-Berufen ist unverändert gering. In den MINT-Studienfächern lag er nach Angaben der Bundesagentur zuletzt bei 28 Prozent, in dualen Ausbildungsberufen mit naturwissenschaftlich-technischem Hintergrund waren es lediglich elf Prozent.
Holsboer warb um weiblichen Nachwuchs in MINT-Berufen: "Mein Rat an alle jungen Mädchen: Geht raus in die Betriebe, macht Praktika und Ferienjobs, fragt Arbeitgeber in eurer Umgebung, ob sie euch in das Unternehmen und die Betriebsabläufe reinschnuppern lassen", sagte sie dem RND. So könne Interesse und Begeisterung auf beiden Seiten geschaffen, aber auch frühzeitig aufgezeigt werden, "wenn Wunsch und Wirklichkeit nicht zusammenpassen".
(P.Vasilyevsky--DTZ)