Sorge um Inflation und Zinsen lassen US-Zentralbankchef nachts schlecht schlafen
Steigt die Inflation? Sind die Zinsen zu hoch? Oder zu niedrig? Drohen wirtschaftliche Risiken? Danach befragt, was US-Zentralbankchef Jerome Powell nachts den Schlaf raubt, hat dieser eine klare Antwort: "Eigentlich all das." Allerdings wünsche sich wohl auch niemand einen Notenbankchef, der gut schlafe, sagte Powell am Mittwoch bei einer Veranstaltung der Denkfabrik Atlantic Council.
Bei den Dingen, die Powell schlecht schlafen lassen, steht nach dessen Aussage wenig überraschend die Geldpolitik der Zentralbank Fed ganz oben. Zugleich gebe es derzeit eine niedrige Arbeitslosenquote und eine moderate Inflation in den USA, erinnerte Powell. "Es gibt keinen Grund zu denken, dass diese Entwicklung nicht noch für eine Weile anhalten könnte."
Auch wenn eine neue Finanzkrise komme, werde diese nicht so einschneidend sein wie der Einbruch 2008, sagte Powell bei der Veranstaltung. Derzeit gebe es keine Anzeichen für eine finanzielle Instabilität oder Probleme des Bankensektors. Passieren könne indes etwa eine großangelegte Cyberattacke.
Ein Risiko sei derzeit unter anderem auch die protektionistische Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump. Die Schwächung einer wichtigen Wirtschaftsmacht wie China könne sich als "schlecht für amerikanische Arbeiter und die amerikanische Wirtschaft" erweisen, sagte Powell. Auf der anderen Seite könne ein potenzieller Abbau von Zöllen als Folge der Handelskonflikte "gut für uns sein".
(W.Budayev--DTZ)