EU gibt grünes Licht für steuerliche Gleichbehandlung von Büchern und E-Books
Die EU hat sich für steuerliche Gleichbehandlung von Büchern und E-Books ausgesprochen. Bei einem Treffen in Luxemburg entschieden die EU-Finanzminister am Dienstag, dass die Mitgliedstaaten künftig auch für digitale Medien ermäßigte Mehrwertsteuersätze einführen dürfen. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) kündigte eine entsprechende Reform der deutschen Mehrwertsteuer an.
In den meisten EU-Ländern gilt derzeit ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz für gedruckte Bücher und Zeitungen, nicht jedoch für digitale Medien. In Deutschland werden für gedruckte Medien und Hörbücher auf Datenträgern sieben Prozent Mehrwertsteuer fällig. Für E-Books, Hörbücher zum Download und E-Paper von Zeitungen und Magazinen gilt hingegen der normale Steuersatz von 19 Prozent.
Das soll sich nun bald ändern, kündigte Finanzminister Scholz an. "Wir brauchen verlässliche und gut recherchierte Informationen heute dringender denn je - egal ob in gedruckter Form oder elektronisch." Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels begrüßte den Schritt. So würde endlich eine "lange bestehende, unverständliche Ungleichbehandlung" beseitigt, erklärte Hauptgeschäftsführer Alexander Skipis.
Die neue Richtlinie sei eine vorübergehende Lösung, bis ein neues Mehrwertsteuersystem eingeführt wird, erklärte die österreichische Ratspräsidentschaft. Die EU-Kommission habe dazu Vorschläge unterbreitet, die den Mitgliedstaaten bei der Festlegung der Mehrwertsteuersätze mehr Flexibilität einräumen würden.
(W.Uljanov--DTZ)