Thyssenkrupp plant Aufspaltung in zwei eigenständige Unternehmen
Thyssenkrupp will sich aufspalten und den Industriekonzern dafür in zwei eigenständige Unternehmen aufteilen. Dies solle dem Aufsichtsrat in einer außerordentlichen Sitzung am Sonntag vorgeschlagen werden, teilte Thyssenkrupp am Donnerstag in Essen mit. Demnach soll zum einen das Geschäft mit Industriegütern und zum anderen das Werkstoffgeschäft künftig jeweils als eigenständige börsennotierte Gesellschaft geführt werden.
Mit der Aufteilung in zwei "fokussiertere und leistungsfähigere Unternehmen" hoffe der Konzern, dass sich die jeweiligen Geschäfte besser entwickelten, hieß es weiter. Ein Unternehmen soll den Namen Thyssenkrupp Industrials bekommen und etwa 90.000 Mitarbeiter haben. Das andere mit rund 40.000 Mitarbeitern soll Thyssenkrupp Materials heißen. Beide sollen einen direkten Zugang zum Kapitalmarkt erhalten, Aktionäre sollen nach der Teilung zwei Aktien bekommen.
Über die konkrete Teilung muss laut Unternehmen dann die Hauptversammlung entscheiden. Das könne "in 12 bis 18 Monaten geschehen", erklärte der Konzern. "Wir stehen zur Sozialpartnerschaft und zum Standort Nordrhein-Westfalen", erklärte außerdem Thyssenkrupp-Chef Guido Kerkhoff.
Der Traditionskonzern wird derzeit von einer Führungskrise beherrscht und legte zuletzt auch schwache Geschäftszahlen vor. Thyssenkrupp steht seit Monaten unter dem Druck der Aktionäre, die ein schnelleres Tempo beim Umbau des Konzerns fordern. (L.Møller--DTZ)