Branchenverband berichtet von "verheerender" Ernte beim Herbstgemüse
Der Branchenverband BOGK hat angesichts einer "verheerenden" Ernte bei Kohl und anderem Herbstgemüse vor leeren Supermarktregalen gewarnt. Die Ernte von Rot-, Weiß- und Grünkohl werde mindestens 25 Prozent unter den Erwartungen liegen, teilte der Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK) am Donnerstag mit. In einigen Regionen rechneten die Bauern mit Einbußen von 50 Prozent, besonders bei Grünkohl.
Bei anderem Herbstgemüse wie Karotte, Bete und Sellerie sehe es ebenfalls schlecht aus, hier würden mindestens um zehn Prozent geringere Erträge erwartet. Für die verarbeitende Industrie sei das eine "enorme Belastung", klagte der Verband. Einzelhandel und Gastronomie müssten sich darauf einstellen, "dass Lieferungen ersatzlos gestrichen werden müssen". Außerdem sei nicht auszuschließen, dass Verbraucher die Dürrefolgen spüren werden - "und zwar am leeren Regal im Handel", erklärte BOGK-Geschäftsführer Christoph Freitag.
Ganz Europa sei von der geringeren Herbstgemüseernte betroffen. "Daher sind Zukäufe aus den benachbarten Regionen Niederlande, Belgien, Frankreich und Polen nicht möglich." Der Verband sprach sich dafür aus, dass auch die Industrie Hilfe vom Staat bekommt - ähnlich wie es die Regierung für die von der Dürre geplagten Bauern zugesagt hat.
Die Fachzeitschrift "Lebensmittel Praxis" berichtete zudem von hitzebedingten Ernteausfällen von bis zu 70 Prozent bei Salat. Bei Rohwaren wie Möhren und Weißkraut werde die verarbeitende Industrie bis zum Beginn des kommenden Jahres mit "umfangreichen Ernteausfällen konfrontiert sein", schrieb die Zeitung. Die Hitze habe außerdem bei vielen Rohwaren "innere Verbrennungen" verursacht - somit würden die Ernteerträge zusätzlich bei der Verarbeitung geringer.
(L.Møller--DTZ)