US-Notenbank erhöht Leitzins zum dritten Mal in diesem Jahr
Die US-Notenbank Federal Reserve hat zum dritten Mal in diesem Jahr den Leitzins erhöht. Er liegt nun im Bereich von 2,0 bis 2,25 Prozent und damit einen Viertelpunkt über dem bisherigen Satz, wie die Fed am Mittwoch nach einer Sitzung ihres für die Zinspolitik zuständigen Ausschusses in Washington mitteilte. Sie stellte zudem "weitere schrittweise Erhöhungen" in Aussicht.
Als Reaktion auf das robuste Wachstum der US-Wirtschaft hatte die Fed den Leitzins in diesem Jahr bereits zwei Mal angehoben, allerdings nur sehr moderat. Dass es einen weiteren Erhöhungssschritt geben würde, hatte die Fed bereits im vergangenen Monat angedeutet.
In ihrer schriftlichen Mitteilung erklärte die Notenbank, die US-Wirtschaft verzeichne eine "anhaltende Expansion der wirtschaftlichen Aktivitäten" und einen "starken Arbeitsmarkt". Angesichts der kräftigen Konjunktur verzichtete die Fed diesmal auf die Aussage, dass sie mit ihrer Leitzinsentscheidung auch auf eine Stimulierung der Wirtschaft abziele.
US-Präsident Donald Trump dürfte die Leitzinserhöhung kaum gefallen. Er hatte die Zinserhöhungen vor einigen Wochen kritisiert. Er sieht durch höhere Zinsen die positive Entwicklung der US-Wirtschaft beschädigt: Die USA sollten "nicht dafür bestraft werden, dass sie sich so gut schlagen".
Dass sich ein US-Präsident derart zur Zinspolitik der US-Notenbank äußert, ist ein höchst ungewöhnlicher Vorgang. Wie die Europäische Zentralbank (EZB) ist die Fed in ihren Entscheidungen unabhängig.
Seit Trumps Wahlsieg im November 2016 hat die US-Notenbank den Leitzins bereits sechs Mal erhöht. Allerdings tat sie dies nur in kleinen Schritten von jeweils 0,25 Prozentpunkten, um eine wachstumsdämpfende Wirkung der Zinssteigerungen zu vermeiden.
(Y.Ignatiev--DTZ)