China will nicht "mit dem Messer an der Kehle" mit den USA verhandeln
China bleibt im Handelskrieg mit den USA offen für Verhandlungen, will aber nicht "mit dem Messer an der Kehle" Gespräche führen. Peking stehe Verhandlungen weiterhin aufgeschlossen gegenüber, beide Konfliktparteien müssten sich aber "mit Respekt" und auf Augenhöhe begegnen, sagte Vize-Handelsminister Wang Shouwen am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Peking.
Nachdem die USA nun aber erneut Strafzölle in Kraft gesetzt hätten, gleiche das einem "Messer an der Kehle", fuhr Wang fort. "Wie sollen unter diesen Umständen Verhandlungen gelingen?" Washington hatte in der Nacht zum Montag neue Abgaben auf chinesische Importe im Umfang von 200 Milliarden Dollar (170 Milliarden Euro) in Kraft gesetzt.
Seit Monaten stecken die beiden größten Volkswirtschaften in einem Handelskonflikt, seitdem überziehen sie sich gegenseitig mit Strafzöllen und immer neuen Drohungen. Die USA kritisieren vor allem das hohe Handelsdefizit mit China, außerdem wirft Präsident Donald Trump der Volksrepublik Diebstahl geistigen Eigentums vor.
Wang hatte im August US-Vertreter in Washington getroffen, dabei gelang aber keine Beilegung der Krise. Finanzminister Steven Mnuchin lud Vertreter Chinas zu neuen Gesprächen ein, die Chancen darauf sind angesichts der neuen Runde von Strafzöllen aber gering. Trump drohte außerdem bereits mit dem nächsten Eskalationsschritt im Handelsstreit.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) bezeichnete den Handelskrieg zwischen den USA und China als "Wahnsinn". Dieser führe dazu, "dass die Weltwirtschaft insgesamt leidet", sagte der Minister am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin". Zwar sei durch harte Verhandlungen erreicht worden, Europa aus dem Handelskonflikt zunächst herauszuhalten. "Aber das ist kein Trost. Und weil das so ist müssen wir weiter eintreten für freien Welthandel, gegen höhere Zölle, gegen Protektionismus."
(N.Loginovsky--DTZ)