Einigung im "Jakobsmuschel-Krieg" zwischen französischen und britischen Fischern
Friedensschluss im "Jakobsmuschel-Krieg" im Ärmelkanal: Die französischen und britischen Fischer einigten sich am Montagabend nach drei Wochen heftigen Streits um die wertvollen Muscheln auf einen Fangkalender. Die britischen Fischer dürfen demnach erst ab dem 1. November wieder Muscheln fangen. Kutter bis zu einer Länge von 15 Metern bleiben aber ausgenommen.
Die Jakobsmuschel-Fischer aus Frankreich und Großbritannien streiten sich um ein Gebiet in der Baie de Seine am Ärmelkanal. Dabei kam es auch zu Scharmützeln: Ende August hatten dutzende französische Kutter britische Schiffe im Ärmelkanal abgedrängt. Videoaufnahmen zeigten, wie sich die Kutter gegenseitig rammten, die Fischer beleidigten sich, es flogen Steine.
Die französischen Fischer dürfen die als Delikatesse geltenden Jakobsmuscheln zum Schutz des Bestandes nur zwischen dem 1. Oktober und dem 15. Mai fischen. Ein bis 2017 geltender Vertrag sah vor, dass sich auch die Briten an die französischen Fangzeiten halten, allerdings galt dies nur für Kutter ab einer Länge von 15 Metern. Das hatte zur Folge, dass die Briten in kleineren Schiffen das ganze Jahr über zum Fischen kamen.
Die Franzosen weigerten sich daher, den Vertrag in dieser Form für die Saison 2018 zu erneuern. Sie wollten, dass die zeitliche Begrenzung des Jakobsmuschelfangs auch für kleine Schiffe gilt. Das haben die Fischer nun nicht erreicht: "Wir waren gezwungen, die 15-Meter-Forderung aufzugeben", sagte der Vertreter der Fischer, Pascal Coquet. "Die Zeit lief uns davon."
Die Einigung sei erzielt worden, um eine "Katastrophe" zu vermeiden. Die Briten hätten die Bestände "geplündert".
(W.Budayev--DTZ)