Niederländische Großbank ING entlässt Finanzvorstand wegen Geldwäscheskandals
Die niederländische Großbank ING hat wegen eines folgenschweren Geldwäscheskandals ihren Finanzvorstand entlassen. Koos Timmermans werde das Unternehmen verlassen, teilte die ING am Dienstag mit. Damit zieht die Bank auch personelle Konsequenzen aus dem Skandal: Ermittlern zufolge unterließ es die Bank, Geldwäsche über ihre Konten zu verhindern - Kunden hätten "jahrelang praktisch ungestört" illegal erwirtschaftetes Geld in den legalen Finanzkreislauf einschleusen können.
Die niederländische Regierung hatte im Frühjahr 2017 Ermittlungen gegen die ING eingeleitet. Die Bank, so lautete das Ergebnis, hatte zwischen 2010 und 2016 nicht verhindert, dass über ihre Konten hunderte Millionen Euro gewaschen wurden. Die Bank schloss einen Vergleich und erklärte sich bereit, 775 Millionen Euro zu zahlen.
Die ING ist die größte Bank des Landes, in Deutschland ist sie mit ihrer Tochter ING-Diba vertreten. In den Niederlanden wurde wegen des Skandals der Rücktritt der gesamten Führung gefordert. Verwaltungsratschef Hans Wijers erklärte am Dienstag, der Ernst der Lage und die vielen Reaktionen seit Bekanntwerden des Skandals hätten es erforderlich gemacht, auf Ebene des Vorstands Verantwortung zu übernehmen.
(M.Dorokhin--DTZ)